Abstract:Mit Hilfe geschnitzter Geber - und Nehmer - Figuren - so wie auch im Erstkontakt mit interessierten Inhaftierten - wird die Projektphilosophie veranschaulicht: "Jeder von uns ist täglich im Wechsel Geber und Nehmer, Helfer und Hilfsbedürftiger, Starker und Schwacher. Das wird in unserer institutionalisierten Welt vernachlässigt, sie schafft sich sogar um ihrer selbst willen ihre Klientel und pflegt sie als solche!" Die inhaftierten jungen Projektmitarbeiter erfahren sich durch ihre persönlich begründeten Botschaften an die Jugendhilfe und ihren selbst verfassten Präventionstext für Schüler authentisch auch als so gebraucht wie sie sind, insbesondere durch die Antwortbriefe, die sie dazu bekommen. Ebenso erfahren sich die das Projekt kennenlernenden Schülerinnen und Schüler auch 'als so gebraucht wie sie sind' mit dem Arbeitsauftrag, auf eine Botschaft persönlich zu antworten. - Die positive Projektentwicklung und die sich ausweitende Vernetzung ermutigt zu Überlegungen für einen Paradigmenwechsel insbesondere in der Ausbildung von Erziehern und Sozialarbeitern. Mit dem Anspruch der Verwandlung von Hilfe in Zusammenarbeit kann die "paternalistische Falle" (Michael Bock 2009) vermieden werden. - Die Teilnehmer werden gebeten, sich anschließend selbst auf dem interaktiv präsentierten Projektstand auf den halbanonymen Schriftkontakt mit einem Projektmitarbeiter einzulassen.