Abstract:Vorsätzliche Verletzungen werden in den Einrichtungen des Gesundheitswesens oft nicht erkannt. Dies stellt im Kindesalter ein Grundproblem dar und führte u.a. zur Gründung des nationalen Zentrums Frühe Hilfen und zu vielen Modellprojekten. Alle haben das Ziel die beiden Systeme Gesundheit und Soziales besser zu vernetzen. In den Ambulanzen der Delmenhorster Kliniken werden pro Jahr mehr als 3000 Kinder mit Verletzungen behandelt. Unsere alltägliche Erfahrung führte zur Frage nach den Ursachen. Im Jahr 1997 begannen wir in der Kinderklinik unterstützt durch das Landesgesundheitsamt Brandenburg mit der Erfassung und Analyse von Verletzungen. Dies wurde unter dem Motto „Daten für Taten“ für 1998 bis 2002 an drei Ambulanzstandorten zum Monitoring weiterentwickelt. Parallel dazu starteten wir kontinuierlich vielfältige Präventionsmaßnahmen für die gesamte Kommune Delmenhorst, die über einen Ratsbeschluss in die kommunale Verantwortung übernommen wurde. Die Maßnahmen betreffen sowohl aktive wie passive Sicherheit sowie die Verringerung von Gewalt und Vernachlässigung. Diese werden beispielhaft mit vielen Partnern des Netzwerkes besonders dem Kriminalpräventivem Rat vorgestellt.
Der Weg bis zur Erfüllung aller Kriterien und zur anstehenden Zertifizierung im Rahmen des safe community networks der WHO wird beispielhaft in seinem Prozesscharakter dargestellt.
Vita:Chefarzt Klinik für Kinderheilkunde seit 1994 und Gründer des Delmenhorster Vereins Gesundheit im Kindesalter e.V sowie des Delmenhorster Instituts für Gesundheitsförderung (www.d-i-g.de).