Abstract:Das Strafrecht ist immer wieder gezwungen sich an die im Wandel befindlichen gesellschaftlichen Verhältnisse anzupassen. Heute zielt das Strafrecht auf vergeltende und ausgrenzende Maßnahmen,da die Gesellschaft einen härteren und konsequenteren Umgang mit Straftätern fordert.Diese Annahme wird durch diverse Untersuchungen bestätigt, die sich mit den Einstellungen der Gesellschaft zu Kriminalität, Kriminalitätsfurcht und Strafe beschäftigen. Über die Strafeinstellungen der Akteure in Politik und Justiz ist hingegen nur wenig bekannt. Bisherige Forschungsbefunde wurden durch Querschnittsuntersuchungen erzielt, die keine Aussagen über intra-individuelle Veränderungen zulassen. Daher is die hannoversche Studie als Längsschnittstudie über einen Zeitraum von zehn Jahren angelegt und untersucht somit die Einstellungen Jurastudierender vor, während und nach dem Studium, während der Berufspraxis. Die erste Erhebung fand zu Beginn des Jurastudiums statt,da sich die spezifischen Aspekte in den Strafeinstellungen der Justizangehörigen vermutlich ab diesem Zeitpunkt entwickeln. Von da an werden die Studentinnen und Studenten jährlich befragt.Die Annahmen hierbei sind, das die Punitivität zu Beginn des Studiums relativ hoch ist, jedoch im Verlauf des Studiums auf Grund der erlangten Informationen abnimmt. Dieser Vortrag stellt die Zwischenergebnisse nach der dritten Befragung dar.