Abstract:Gewalt in Partnerschaften wird erst seit ca. 2 Jahrzehnten sowohl öffentlich als auch wissenschaftl. thematisiert (vgl. Lamnek et al. 2006: 13). Der Betrachtungsschwerpunkt lag dabei bisher v.a. auf Gewalt, die von Männern gegen Frauen in o. nach einer Beziehung ausgeübt wird (vgl. u.a. Schröttle 2008). Im Gegensatz zur Situation in Städten wurde PartnerInnengewalt i.d. weniger anonymen, meist stärker von sozialer Kontrolle geprägten ländlichen Regionen bislang nicht differenziert untersucht. So könnte möglicherweise eine Unterschätzung der Phänomenausprägung im ländlichen Raum vorliegen, in deren Folge von städtischen Gegebenheiten abweichende Merkmale u. Präventionsbedarfe verkannt werden. In einem vom Land Niedersachsen im Rahmen des Pro* Niedersachsen-Programms von 2011-2014 geförderten interdisziplinär angelegten Projekt aus Sozial- & Erziehungs- sowie Regionalwissenschaften wird diese Thematik daher Gender unabhängig und mit Fokussierung auf den ländlichen Raum beforscht. In Zusammenarbeit mit Polizei und Beratungsstellen zu häuslicher Gewalt wird das Phänomen PartnerInnengewalt quantitativ und qualitativ untersucht u. nicht zuletzt zur Präventionsplanung mit Hilfe einer über das Internet abrufbaren, interaktiven WebGIS-Anwendung kartographisch veranschaulicht.
Im Vortrag werden neben dem Projektvorgehen erste Ergebnisse v. Hellfelddatenauswertungen in Nds. aufgezeigt.