Kongressprogramm

Unter dem Motto „Sicher leben in Stadt und Land“ findet am 16. und 17. April 2012 im Internationalen Congress Centrum München unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude der 17. Deutsche Präventionstag statt.

Ergebnisse der systematischen Rückfalluntersuchung im Hessischen Jugendvollzug

Abstract:
Zwischen Februar 2006 und Januar 2011 wurde eine systematische Rückfalluntersuchung im Hessischen Jugendstrafvollzug durchgeführt. Ziel war es, die im Mai 2004 verkündete „Einheitliche Vollzugskonzeption im hessischen Jugendstrafvollzug“ zu evaluieren. In einem Baustein dieser Rückfalluntersuchung wurde eine Totalerhebung von Bundeszentralregisterauszügen und Vollzugsakten der Entlassungsjahrgänge 2003 und 2006 durchgeführt. In einem zweiten Baustein wurden 52 junge Inhaftierte am Ende der Haft mit qualitativen leitfadengestützten Interviews befragt. Die Interviews wurden mit 34 Probanden in einem Abstand von 12 bis 44 Monate nach der Entlassung wiederholt. Der Vortrag stellt einschlägige Ergebnisse u. a. zu Rückfallquoten, Entwicklungen nach Inhaftierung, Rückfallursachen als auch Bewertungen von Behandlungsmaßnahmen dar.
Vita:
Hans-Jürgen Kerner ist Seniorprofessor der Universität Tübingen und em. Ordinarius für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafprozessrecht. Er war bis 30.09.2011 Direktor des Instituts für Kriminologie. Er ist u. a. Vorsitzender der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) sowie Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Kriminologie (SIC/ISC).

Jost Stellmacher ist Psychologe und Studienrat im Hochschuldienst am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg sowie Mitglied im Vorstand des Forums Friedenspsychologie. Seit 2006 Durchführung zweier großer Projekte zur Rückfallprävention im Hessischen Jugendstrafvollzug.

Marc Coester hat Pädagogik an der Uni Tübingen studiert und als Sozialpädagoge gearbeitet. Seine Doktorarbeit zum Thema „Hate Crimes“ verfasste er an den Instituten für Kriminologie in Tübingen und Marburg. Heute arbeitet er beim Landespräventionsrat Niedersachsen, beim Deutschen Präventionstag und im Projekt "Rückfalluntersuchung im hessischen Jugendstrafvollzug", und ist Lehrbeauftragter.

Ulrich Wagner ist Professor für Sozialpsychologie am Fachbereich Psychologie und am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg. Er ist zusammen mit Andreas Zick (Bielefeld) Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Seine Forschungsinteressen liegen auf dem Gebiet der Intergruppenbeziehungen, von Aggression und Gewalt sowie auf der Entwicklung und Evaluation von Interventionsprogrammen.

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17. April 2012
14:00 - 15:00 Uhr
Vortrag
Raum: Saal 04a