Abstract:Das Szenario ist immer gleich: Erst sind es Autos auf der Straße, die brennen, dann sind es Kinderwagen, Gelbe Säcke, Altpapier und andere oft aus Bequemlichkeit gelagerte brennbare Materialien, die in den Eingangsbereichen von Treppenhäusern in Wohngebäuden durch Unbekannte in Brand gesetzt werden. Nicht selten geraten diese kleinen Brände in den späten Abend- oder Nachtstunden dann außer Kontrolle. Vor dem Hintergrund sinkender kommunaler Einnahmen und schrumpfender Einwohnerzahlen mit ihren Begleiterscheinungen – Schließung von Geschäften, Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen sowie schleichende Verwahrlosung des öffentlichen Raums – gewinnt der Aspekt der Sicherheit für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und Gemeinden zunehmend an Bedeutung.
Der Präventionsgedanke im Städtebau ist in der allgemeinen Kriminalitätsvorbeugung nicht neu. Kriminologen fordern diese Art der Prävention schon seit längerer Zeit. Dies gilt auch für die Prävention bei der Bekämpfung von Branddelikten. Leider sind Überlegungen zur Prävention von Brandstiftungen im Bereich „Kriminalitätsprävention im Städtebau“ in Deutschland immer wieder in Ansätzen stecken geblieben.
Der Vortrag will auf dem Hintergrund der "Vandalismus-Theorie" und der "Täter-Objekt-Beziehung" und praktischer internationaler Erfahrungen bürgerschaftliche Ansätze (PPP) der Prävention aufzeigen.
Vita:Sicherheitsfachwirt (FH) Frank D. Stolt, MSc, MA, MIFireE (58 J.) aus Mannheim arbeitet als zertifizierter Sachverständiger für Brand- und Explosionsursachenermittlung und geprüfter Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Er hat Brandschutz und Sicherheitsmanagement sowie Kriminologie und Polizeiwissenschaft studiert. Schwerpunkt seiner weltweiten Tätigkeit ist die Untersuchung von Bränden, Brandstiftungen und Explosionen sowie die Erstattung von Gerichtsgutachten. Ein weiterer beruflicher Schwerpunkt ist die Lehrtätigkeit in der polizeilichen Aus- und Fortbildung bei verschiedenen Landes- und der Bundespolizei sowie im Ausland. Hinzu kommt die Lehrtätigkeit an der TU Cottbus und dem "Haus der Technik" in Essen. Ehrenamtlich ist er im "Weissen Ring e.V." und als Regionalbeauftragter für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in der "Initiative Schutz vor Kriminalität e.V.". Außerdem ist er seit 41 Jahren aktiver freiwilliger Feuerwehrmann und seit vielen Jahren "Technischer Fachberater Feuerwehr" der Feuerwehr Mannheim. Neben dem weltweiten Einsatz als Brandexperte hat es mehre Fachbücher geschrieben sowie über 200 Aufsätze und Artikel in kriminalistischen und feuerwehr- bzw. brandschutztechnischen in- und ausländischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Hinzu kommen über 100 Vorträge auf internationalen Tagungen, Konferenzen und Kongressen.