Abstract:Vortrag von
Prof.Dr. Niels Habermann
Fakultät für Angewandte Psychologie
Studiendekan Rechtspychologie
SRH Hochschule Heidelberg
Maria-Probst-Straße 3
69123 Heidelberg
Deutschland
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In dem Vortrag werden zunächst die Ursprünge der Gewalt, die seit Jahrtausenden von Menschen ausgeht, dargelegt und in ihrer Entwicklung bis hin zu modernen Formen der Gewalt beschrieben. Doch Gewalt ist nicht gleich Gewalt, insbesondere liegen individueller Gewalt und kollektiver Gewalt unterschiedliche Wirkmechanismen zugrunde. Gemeinsam ist jeder Form von Gewalt, dass diese ein Ziel, einen Zweck hat, ein Bedürfnis befriedigt. Eine Motivanalyse führt zum tieferen Verständnis der Ursachen und Mechanismen, die insbesondere dem Hooliganismus - als eine von den Protagonisten besonders lustvoll erlebte Form der Gewalt in Gruppen - zugrunde liegt. Davon ausgehend werden wirksame Interventionsmethoden und Möglichkeiten der Prävention aufgezeigt.
Vita:Prof. Dr. Habermann hat von 1992 bis 1999 an der Universität Mainz Psychologie studiert. Er hat mehrere Jahre in einer Therapieeinrichtung für junge erwachsene Drogenabhängige gearbeitet. Von 2002 bis 2009 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig, u. a. in einem DFG-Projekt zu sexuell motivierten Tötungsdelikten, der Evaluation von Sozialtherapie und Nachsorge für Sexualstraftäter, einem Modellprojekt zu sexuellen Grenzverletzungen durch minderjährige Sexualstraftäter, in der Forensischen Ambulanz sowie im Forensisch-Psychiatrischen Gutachterdienst. Seine Promotionsschrift widmete sich jugendlichen Sexualmördern. Von 2009 bis 2011 war er im Psychiatrisch-Psychologischen Dienst des Amtes für Justizvollzug Kanton Zürich als stellvertretender therapeutischer Leiter an der Implementierung einer Forensisch-Psychiatrischen Abteilung in der größten geschlossenen Justizvollzugsanstalt der Schweiz beteiligt. Seit 2012 ist er Professor für Rechtspsychologie an der SRH Hochschule Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Entstehung und Verlauf von Gewalt und Delinquenz, Persönlichkeitsstörungen, Psychopathy, Paraphilien und süchtiges Verhalten bei Straftätern, Begutachtung und Behandlung von Gewalt- und Sexualstraftätern sowie Qualitätssicherung in der Forensischen Arbeit.