Abstract:Die Anfänge polizeilicher Präventionsarbeit beschränkten sich zumeist auf vergleichsweise eindimensionale Ansätze. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ war beispielsweise das griffige Motto der Sendung „Die Kriminalpolizei rät“. Fragen nach den tiefer liegenden Ursachen, Zusammenhängen und fördernden Bedingungen für kriminelles Verhalten wurden allenfalls in kriminologischen Fachkreisen gestellt.
Heute treten wir den vielfältigen Erscheinungsformen der Kriminalität mit ebenso vielfältigen Präventionsansätzen entgegen. Wirksame Prävention erfordert ein gesamtgesellschaftliches, fachübergreifendes und vernetztes Zusammenwirken aller Verantwortungsträger. Wo früher der isolierte Rat(schlag) der Kriminalpolizei stand, sind vielerorts „schlagkräftige“ Räte der Kommunalen Kriminalprävention gewachsen.
Auch in der Polizei Baden-Württemberg spiegelt sich dieser Wandel wieder. Im Rahmen der seit Januar 2014 in Baden-Württemberg umgesetzten Polizeireform wurde vollständige Neujustierung der Präventionsstrukturen in der Polizei durchgeführt. Eigenständige Referate, direkt dem Leiter der Präsidien unterstellt senden ein klares Signal: Polizeiliche Prävention ist in Baden-Württemberg „Chefsache“.
Vita:Der Landespolizeipräsident
Gerhard Klotter
Geboren am 13. Juli 1955; verheiratet, drei Kinder.
Der Landespolizeipräsident ist Chef der baden-württembergischen Polizei und leitet im Innenministerium das Landespolizeipräsidium. Dabei vertritt er das Innenministe-rium in polizeilichen Grundsatzangelegenheiten auf Bundes- und europäischer Ebene.
Gerhard Klotter ging 1974 nach dem Abitur zur Polizei. 1989 erfolgte der Aufstieg in den höheren Dienst. 1991/ 1992 war er zuständig für den Aufbau und Leitung der Landespolizeischule Sachsen. 1995/ 1996 nahm er als erster Polizeivollzugsbeamter am 10. Kurs der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg teilt. Zwischen 1997 und 1998 war Gerhard Klotter Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Innenministerium, ab 2000 Leiter der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg und ab 2003 zusätzlich Gesamtprojektverantwortlicher für die Modernisierung der polizeilichen Informations- und Kommunikationssysteme. 2007 wurde er Polizeipräsident in Mannheim, 2011 Inspekteur der Polizei Baden-Württemberg. In dieser Funktion war ihm von 2012 – 2013 auch die Gesamtprojektverantwortung für die Polizeistrukturreform in Baden-Württemberg übertragen. Am 1. Oktober 2013 wurde er zum Landespolizeipräsidenten ernannt.