Abstract:Viele Kinder tragen heute das Internet bereits in der Hosentasche immer bei sich. Sie lieben das internetfähige Smartphone, den Computer und die unendlich vielen Webseiten, auf denen sie Filme schauen, spielen oder Freunde finden können. Die Online-Welt ist groß, aufregend und bunt. Doch sie hat auch ihre Schattenseiten: Abzocke, Cybermobbing, den Einbruch in das Endgerät über Phishing – und sexuellen Missbrauch.
Hier drei Beispiele aus jüngster Zeit:
Im April 2013 wird in Bayern ein Student verurteilt, der binnen 10 Monaten 70 Mädchen (im Alter zwischen zehn und 15 Jahre) online missbrauchte.
Seit Mai 2013 ist die 13 jährige Maria - Brigitte Henkelmann verschwunden. Ihren mutmaßlichen Begleiter, den 53jährigen Bernhard Haase aus Bromberg lernte sie mit zwölf Jahren online in einem Chat kennen.
September 2013: eine Schweizer Studie ermittelt, dass bis zu 15% der Konsumenten kinderpornografischen Materials selbst Jugendliche sind.
Gute Prävention bedarf der Erkenntnis, der Zusammenarbeit aller notwendigen Disziplinen von IT-Wirtschaft über Politik bis hin zu Kinderschutzorganisationen und Eltern. Und sie bedarf einer regelmäßigen Überprüfung ihrer Inhalte.
Wie eine solche Prävention aussehen und wie die Zusammenarbeit der Akteure gelingen könnte, beschreibt dieser Vortrag.
Vita:Julia von Weiler, Psychologin
Studium der Psychologie an der New York University und der Freien Universität Berlin. Während ihres New Yorker Studiums arbeitete sie beim „Children’s Safety Project“, wo sie u. a. missbrauchte Kinder begleitete.
Von 1992 bis 1994 war sie pädagogische Fachkraft in der „Mädchenvilla“, der damals bundesweit ersten Wohngruppe für missbrauchte Mädchen im Alter von vier bis 14 Jahren in Beckum. Von 1993 bis 2000 Mitglied des Vorstands des Trägervereins – davon 5 Jahre 1. Vorsitzende.
Von 1999 bis 2002 unterstützte Julia von Weiler von sexuellem Missbrauch betroffene Mädchen und Jungen sowie deren Bezugspersonen in einer Kölner Beratungsstelle. Danach übernahm sie bis 2007 die psychologische Fachleitung bei der „Kind in Düsseldorf“ gGmbH, einer stationären Facheinrichtung für Diagnostik und Therapie für gewaltgeschädigte Kinder im Alter von drei bis 12 Jahren.
Seit 2003 ist sie die Geschäftsführerin von „Innocence in Danger e.V.“, der sich gegen sexuellen Missbrauch, insbesondere mittels digitaler Medien, einsetzt.
Sie ist Autorin diverser Fachartikel sowie des Elternratgebers „Im Netz. Kinder vor sexueller Gewalt schützen“ – erschienen 2011 im Kreuz Verlag.
Gremien:
• Bundesjugendkuratoriums (2009 – 2013)
• Beirat "Kein Täter werden - Bayern"
• BundLänder AG des BMFSFJ
• "Dialog Internet" des BMFSFJ
• Bündnis gegen Kinderpornographie WhiteI