Abstract:Einige Themen der Kriminalprävention entziehen sich herkömmlichen empirischen Forschungsmethoden. So lassen sich politische oder religiöse Radikalisierungsprozesse wegen der schweren Erreichbarkeit der Betroffenen mit konventionellen empirischen Verfahren (wie Befragungen oder Fokusgruppengesprächen) nur eingeschränkt erforschen. Eine Alternative stellt die Auswertung von einschlägigen Online-Foren bzw. von Online-Portalen dar, in denen sich Menschen austauschen und dadurch Einblicke in ihre Gedanken- und Lebenswelt geben.
Im Rahmen des Vortrags werden zunächst unterschiedliche Verfahren der Online-Forschung anhand der wenigen bisher durchgeführten Untersuchungen vorgestellt (Glaser et al. 2002, Holtz & Wagner 2009). Daran anschließend werden die ersten Ergebnisse einer eigenen Studie vorgestellt, die auf der Auswertung von Online-Foren basiert über das sich Personen austauschen, die sich religiös auffallend stark engagieren.
Literatur
Glaser, J., Dixit, J. & Green, P. (2002). Studying hate crime with the internet: What makes racists advocate racial violence? Journal of Social Issues, 58, S. 177-193.
Holtz, P. & Wagner, W. (2009). Essentialism and attribution of monstrosity in racist discourse: Right-wing internet postings about Africans and Jews. Journal of Community & Applied Social Psychology, 19, S. 411-425.