Abstract:Die Hinwendung zu salafistischen und islamistischen Netzwerken und die rasante Radikalisierung junger Menschen in Deutschland ist ein Grund zur Besorgnis. Angehörige junger Menschen, die mit dem Ziel Syrien oder Irak aus Deutschland ausreisen, sind hilflos angesichts der radikalen Veränderungen ihrer Kinder. Das Land Hessen hat im Juli das erste landesweite Präventionsnetzwerk gegen Salafismus ins Leben gerufen, um mit einem umfassenden Maßnahmenpaket dieser Herausforderung entgegen zu treten. In ihrem Vortrag möchten die Referenten die Angebote der Beratungsstelle des Hessischen Präventionsnetzwerks gegen Salafismus vorstellen und dessen Arbeitsweise erläutern. Anhand von Beispielen werden sie die Bereiche Prävention, Intervention und Ausstiegsbegleitung schildern und Einblicke in die Arbeit mit radikalisierten jungen Menschen sowie die Beratung von Angehörigen geben.
Wesentlicher Bestandteil des Hessischen Präventionsnetzwerks gegen Salafismus ist die Begleitung durch einen prominent besetzten Fachbeirat. Die staatlichen sowie zivilgesellschaftlichen Vertreter in diesem Gremium werden vorgestellt und ihre Funktion erläutert.
Vita:Gregor Dietz (57) ist Leitender Kriminaldirektor im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport.
Nach Tätigkeiten als Leiter verschiedener Kriminalpolizeidienststellen im Lande Hessen und als Leiter des Sachbereiches Grundsatz im Einsatzstab des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main leitet er seit Mitte 2013 das neu gegründete Hessische Informations- und Kompetenz-zentrum gegen Extremismus (HKE).
Thomas Mücke (56) ist Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Politologe. Er ist Leiter der "Beratungsstelle Hessen - Religiöse Toleranz statt Extremismus" im Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus. Die Beratungsstelle gehört zu der bundesweit tätigen Organisation Violence Prevention Network. Zusammen mit Judy Korn ist Thomas Mücke Mitbegründer und Geschäftsführer von Violence Prevention Network. Als Dozent, Referent und Coach arbeitet er bundesweit zu Methoden der Antigewaltarbeit, Konfliktmanagement, Jugendarbeit, Straßensozialarbeit, Islamismus und Rechtsextremismus. In der Arbeit mit Jugendlichen legt Thomas Mücke größten Wert auf einen wertschätzenden und demütigungsfreien Umgang. Diese Haltung verschafft ihm den für den Erfolg in der Jugendarbeit so wichtigen Zugang zu den gefährdeten Jugendlichen.