Abstract:Unzureichende Lese- und Schreibkenntnisse - oft ein Problem, selten ein Thema.
Inhaftierte mit mangelnden Schriftsprachkompetenzen sind doppelt stigmatisiert. Sie waren schon vor der Haft gesellschaftlich exkludiert und auch im Vollzug stoßen sie immer wieder auf schriftliche Hürden, sie sind somit zwangsläufig vom Wohlwollen der Mitgefangenen abhängig. Alphabetisierung und Grundbildung stellen zweifelsfrei einen wichtigen Baustein zur (Re-)Sozialisierung und Rückfallprävention für Strafgefangene und Entlassene dar und können somit ein Instrument zur Haftvermeidung und damit auch zur Kostenreduktion sein. Das BMBF-Projekt RAUS (Resozialisierung durch Alphabetisierung und Uebergangsmanagement für Straffällige) zeigt auf, welche Chancen der Strafvollzug für funktionale Analphabeten bieten kann und wie sich die derzeitige Situation der Betroffenen im Vollzug darstellt. Der Infostand macht auf die Schriftlosigkeit vieler Gefangenen und Haftentlassenen aufmerksam und bietet Fachpersonen diverse Materialien um für die eigenen haftinternen Alphabetisierungsmaßnahmen zu werben.
Institution:
Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.
Anschrift:
Berliner Platz 8-10
48143 Münster