Abstract:Zur Vermeidung alkoholbedingter Jugendgewalt initiierte das Innenministerium Baden-Württemberg im Jahr 2011 ein von der Baden-Württembergstiftung mit 1 Mio. Euro gefördertes Präventionsprogramm.
Das Programm „Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt“ hatte zum Ziel, Jugendliche für ein gewaltfreies Miteinander und den bewussten Umgang mit Alkohol zu gewinnen. Lokale Präventionsteams der Suchthilfe, der Gewaltprävention, der Sozialen Arbeit und der Polizei sollten den Jugendlichen umfassende Hilfestellungen geben und sich gleichzeitig dauerhaft untereinander vernetzen. Das Programm umfasste 26 Einzelprojekte, welche eine Kombination von Aufklärungsangeboten und Verhaltenstrainings beinhalteten. Diese wurden extern evaluiert, um die Optimierung aller Prozesse sowie die Wirkungsorientierung und Nachhaltigkeit der verschiedenen Maßnahmen zu gewährleisten.
Im Sinne eines Wissens- und Erfahrungstransfers veranschaulicht der Beitrag den Weg des Präventionsprogramms von dessen Beginn bis zum Abschluss. Ausgehend von der ursprünglichen Idee, den gesteckten Zielen und dem Auswahlverfahren der Einzelprojekte, wird unter anderem auf die Schulung der Mitarbeiter und die Projektbetreuung eingegangen. Insbesondere werden die Ergebnisse der umfassenden, externen wissenschaftlichen Evaluation vorgestellt.
Vita:Rainer Strobl, Jahrgang 1960, Diplom-Soziologe, Dr. phil. habil., leitet gemeinsam mit Dr. Olaf Lobermeier die proVal – Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Analyse, Beratung und Evaluation und ist zugleich Privatdozent für Soziologie an der Universität Hildesheim. Zu seinen Aufgaben gehören die Leitung von Evaluations- und Forschungsprojekten und die Beratung von Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u.a. Evaluationsforschung, Netzwerkanalyse sowie innerfamiliäre Gewalt, Jugendgewalt, Opferwerdung und Rechtsextremismus. Zurzeit ist Rainer Strobl einer der Sprecher des Arbeitskreises Soziale Dienstleistungen der DeGEval - Gesellschaft für Evaluation e.V.
Belinda Hoffmann, Jahrgang 1967, Kriminaloberrätin, ist seit 1994 im Dienst der Landespolizei Baden-Württemberg. Nach dem Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst an der Hochschule für Polizei in Münster war Frau Hoffmann zunächst als Referentin für das Innenministerium in Brüssel tätig. Danach leitete sie die für die landesweite Bekämpfung des Rechts- und Linksextremismus, des Landesverrats und der Spionage und der Nationalsozialistischen Gewaltverbrechen zuständige Inspektion im Landeskriminalamt. Seit Oktober 2012 ist sie als Referentin im Innenministerium für die strategische Ausrichtung der Kriminalprävention innerhalb der Landespolizei zuständig.