Abstract:Ein Schwerpunkt der durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Studie „Sicherheitspotenziale im höheren Lebensalter“ liegt in der Analyse und Stärkung sicherheitsbezogenen Handelns im Alter. In vier nach Urbanität und sozialstrukturellen Gegebenheiten differenzierten Sozialräumen wurden mittels Interviews und Gruppendiskussionen subjektive Sicherheit, Kriminalitätserfahrungen und alltägliche Sicherheitsstrategien älterer Menschen untersucht. Der Beitrag berichtet Befunde aus dieser Studie und konzentriert sich auf Gefahrenwahrnehmungen und sicherheitsbezogene Besorgnisse, alltägliches sicherheitsrelevantes Handeln und den Umgang mit Gefahreneinschätzungen und Unsicherheiten sowie auf Faktoren, welche Sicherheitserleben und sicherheitsorientiertes Verhalten prägen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse wurde ein modulares Trainingsprogramm entwickelt und in den vier Sozialräumen erprobt. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie werden Implikationen für die zukünftige Ausrichtung und Gestaltung von auf ältere Menschen gerichteter Prävention diskutiert. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf Spannungsfelder und Ambivalenzen gerichtet, wie sie etwa zwischen Sicherheit und Lebensqualität, Sensibilisierung und Verunsicherung oder Schutz und Autonomie sichtbar werden.
Vita:Prof. Dr. Thomas Görgen; Dipl.-Psych.; seit 2008 Professor an der Deutschen Hochschule der Polizei (Münster), Leiter des Fachgebiets Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention;
die Koreferentinnen Dipl.-Soz. Barbara Nägele und Dipl.-Soz. Sandra Kotlenga sind als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bei Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. in Göttingen tätig; Viktimisierungen und Sicherheitsgefährdungen im höheren Lebensalter bilden einen der gemeinsamen Forschungsschwerpunkte der Referentinnen / Referenten.