Abstract:Sportvereine in Deutschland verzeichnen rund 7,6 Millionen Mitgliedschaften von Kindern und Jugendlichen. Diese treiben dort begeistert Sport in Gemeinschaft mit anderen. Formelle und informelle Bildungsprozesse stärken dabei die Persönlichkeits- und Teamentwicklung sowie die Fähigkeit zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Um diese positiven Effekte zu ermöglichen, stehen Sportvereine vor der Herausforderung den Schutz der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen stets im Blick zu haben. Denn die dem Sport immanente Körperlichkeit und die entstehende Nähe und Bindung kann missbraucht werden und birgt dann das Risiko von sexuellen Übergriffen. Unter Berücksichtigung der auf Selbstorganisation basierenden Strukturen können Sportvereine passende Präventionsmaßnahmen verankern und sich darauf vorbereiten, auf Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt angemessen zu reagieren.
Ziel des Vortrags ist es, für das Thema „sexualisierte Gewalt im Sport“ zu sensibilisieren und spezifische Erscheinungsformen aufzuzeigen. Zudem wird, u.a am Beispiel eines europäischen Projekts, aufgezeigt, welche konkreten Präventionsmaßnahmen für Sportvereine geeignet sind. Nicht zuletzt werden auch kritische Entwicklungen im Zuge der Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes im organisierten Sport beleuchtet.
Vita:Elena Lamby, Diplom Pädagogin, ist seit Juni 2012 als Referentin für die Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport in der Deutschen Sportjugend (dsj) im DOSB in Frankfurt am Main tätig. Sie hat ein zertifiziertes Zusatzstudium in „Gender Studies und feministische Wissenschaft“ absolviert und war als ausgebildete Abenteuer- und Erlebnispädagogin in der bewegungs- und sportorientierten Kinder- und Jugendarbeit tätig.