Abstract:Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Umwelt auf, die sehr stark von Medien geprägt und durchdrungen ist. Medien sind integraler Bestandteil ihres Alltags und vor allem für die Kommunikation untereinander bedeutsam: E-Mails, Chatten, Soziale Netzwerke usw. sind nicht mehr aus der Lebenswelt Jugendlicher wegzudenken.
Die Allgegenwärtigkeit der Neuen Medien und die damit verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten bergen auch Gefahren – so hat das Thema Cybermobbing in den letzten Jahren an Relevanz und Brisanz gewonnen. Mobbing – ursprünglich meist auf den sozialen Ort „Schule“ beschränkt – erfährt durch die Neuen Medien eine Ausweitung auf andere Lebensbereiche der Jugendlichen.
Entsprechend dieser Entwicklung finden sich in der Präventionslandschaft vermehrt Projekte, die das Thema Cybermobbing in den Blick nehmen und die Förderung der Medienkompetenz mit dem Ziel eines verantwortlichen Medienhandelns verfolgen. Vielversprechend erscheinen vor allem Ansätze, welche Gleichaltrige mit einbeziehen: Durch die größere lebensweltliche Nähe unter Peers lassen sich Einstellungen und Handlungsweisen eher positiv beeinflussen, so die Grundannahme peerbezogener Ansätze.
Der Beitrag beleuchtet das Thema Cybermobbing und setzt sich insbesondere mit peerbezogenen Präventionsansätzen auseinander.
Vita:Thomas A. Fischer, geb. 1981, ist wissenschaftlicher Referent in der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München. Er studierte Erziehungswissenschaft, Psychoanalyse und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie Erziehungswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Nach seinem Abschluss war er am Institut für Kriminologie Tübingen sowie am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum tätig. Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Referent promoviert Thomas A. Fischer an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte sind Jugendkriminologie, Sozialisationstheorien, Qualitative Sozialforschung, Medien(gewalt)forschung sowie Theorien sozialer Probleme.