Abstract:Was fasziniert Jugendliche an Waffen? Warum sind sie so "cool"? Warum tauchen sie überall auf - in Music-Videos genauso wie auf trendigen T-Shirts, im Jugendhaus genauso wie auf dem Schulhof? Wie können pädagogische Profis auf die Waffenfaszination reagieren?
Die Faszination, die Waffen auf Jugendliche ausüben, ist weit verbreitet. Sie sollte deshalb
auch ein Thema in der Bildungsarbeit sein. Vorgestellt wird in diesem Projektspot ein Lernmodell für Lehrkräfte und MultiplikatorInnen im außerschulischen Bereich. Als Resultat der präventiven Arbeit nach dem Amoklauf von Winnenden möchte das Lernmodell für Multiplikatoren einen Zugang zu diesem Phänomen bieten, grundlegende Informationen dazu vermitteln und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie pädagogisches Handeln aussehen kann.
Die pädagogischen Zugänge setzen beim Verstehen und Nachvollziehen der psychischen und gruppenspezifischen Bedürfnisse von Jugendlichen und der hier wirkenden Funktion von Waffen an. Die Faszination wird dabei zunächst als Gegebenheit akzeptiert, aber nach ihren Ursprüngen und Funktionen hinterfragt. Die ästhetische Verklärung und funktionale Einbindung von Waffen in kulturelle Prozesse soll durchschaubar gemacht und ihr Beitrag zur Idealisierung und Symbolisierung der eigentlichen Grundfunktionen von Waffen erkennbar werden.