Abstract:Frühinterventionen bei traumatisierten Opfern vorsätzlicher Straftaten rechnet sich für beide Seiten.
Für die Opfer kann damit teilweise die Ausbildung einer Traumafolgestörung, vor allem aber deren Chronofizierung vermieden werden. Die für Kostenträger sinken nicht nur die Behandlungskosten, sondern auch die sozioökonomischen ,,Nebenkosten" durch Arbeitsausfall, Frühberentung und Komorbiditäten.
Die Sekundärprophylaxe bei Kriminalitäts- und Gewaltopfern umfasst Maßnahmen der unmittelbaren psychischen Ersten Hilfe (4-S-Regel) sowie die psychologischen Interventionen, um Traumafolgeerkrankungen zu verhindern und evtl. negative Langzeitfolgen frühzeitig zu erkennen. Es wird auf die psychologische Akutversorgung, die einen Zeitraum bis zu 4 Wochen umfasst, eingegangen (Psychoedukation, Stabilisierung, therapeutische Ansätze, Prognose) sowie die Problematik der Selbsterholer, Wechsel und Risikopersonen erörtert.
Vita:Dr. Norbert Kröger war langjährig ltd. Psychologe am Bundeswehrkrankenhaus Berlin und verfügt als Reserveoffizier über Auslandseinsatzerfahrungen. Einen wesentlichen Schwerpunkt seiner Arbeit bildete die Psychotraumatologie bei Soldaten. In seiner psychotraumatologischen Praxis für Gewalt- und Kriminalitätsopfern in Berlin arbeitet er eng mit dem WEISSEN RING, den Berufsgenossenschaften zusammen und behandelt auch Polizisten und Soldaten. Er ist Interviewpartner für Medienbeiträge (Presse, Rundfunk, Fernsehen).