Aufgrund gewalttätiger Übergriffe in Berliner Bädern im Sommer 2010, die zu deren temporärer Räumung und Schließung führten, entwickelte die GSJ - Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit gGmbH zusammen mit der Polizei Berlin Direktion 5 Stab 4 und den Berliner Bäderbetrieben ein gewaltpräventives Konfliktlotsenprogramm unter dem Titel Bleib Cool am Pool.
In einer 3-monatigen Ausbildung werden interessierte Männer und Frauen (18 - 50+ Jahre) unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung umfassend und vielseitig zu Konfliktlotsen ausgebildet. Sie patrouillieren speziell während der Sommermonate in ausgewählten Berliner Sommerbädern. Die Teams erkennen frühzeitig Nickligkeiten, Provokationen und Streitereien, die sich möglicherweise zu Gewalttätigkeiten auswachsen könnten und deeskalieren diese frühzeitig.
Dabei hilft den Konfliktlotsen ihre dezidierte Sprachkenntnis, die Verankerung in ihrer jeweiligen Community sowie ihre interkulturelle und interreligiöse Kompetenz; sie übernehmen keinesfalls Aufgaben des Sicherheitsdienstes oder der Polizei. Zudem fungieren sie als Ansprechpartner, Ratgeber und Ersthelfer für die Badegäste.
Seit dem Sommer 2011 gab es, wenn Konfliktlotsen in den Bädern präsent waren, keine signifikanten Gewaltvorfälle.
Bleib Cool am Pool wurde Deutschlandweit medial begleitet und mit mehreren Präventionspreisen ausgezeichnet.