Abstract:Auf dem 19. DPT haben wir den Bericht des US - Institute of Medicine mit dem Titel „Die Prävention seelischer, emotionaler und verhaltensbezogener Störungen bei jungen Menschen: Fortschritte und Möglichkeiten“ vorgestellt. Dieser Bericht ist die derzeit umfassendste Darstellung des Forschungsstandes zu diesem Thema. Beim 20. DPT können wir nun eine deutschsprachige Kurzfassung des Berichtes vorstellen und Handlungsempfehlungen für Deutschland diskutieren. Der Text liegt zum DPT als kostenloser Download auf der DPT-Webseite vor.
Der Bericht ruft alle gesellschaftlichen Akteure dazu auf, die Prävention von seelischen, emotionalen und verhaltensbezogenen Störungen von jungen Menschen zu einer gesellschaftlichen und politischen Priorität zu machen. Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit sollten ein besseres Verständnis der Art und des Ausmaßes der Problematik bekommen. Dazu gehören auch fundierte Informationen darüber, wie die Probleme durch die Umsetzung koordinierter und gut entwickelter Maßnahmen verringert werden können.
Die Prävention von seelischen, emotionalen und verhaltensbezogenen Störungen von jungen Menschen ist eine der vernünftigsten Investitionen in die Zukunft, die eine Gesellschaft machen kann. Die wachsenden Erkenntnisse darüber, dass präventive Maßnahmen auch eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz haben, macht dieses Argument noch stärker.
Vita:Dr. Harrie Jonkman studierte Soziologie und Pädagogik (Utrecht/Groningen) und arbeitet als Forschungsleiter am Verwey-Jonker Institut (Utrecht, NL). Seine Arbeit richtet sich auf die soziale und kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sowie auf die sozialen Bedingungen und die Prävention von Problemen im Bereich der Gesundheit, der Entwicklung und im Verhalten von jungen Menschen. Er ist insbesondere beschäftigt mit experimenteller Forschung und mit Evaluationen im Bereich von sozialen Programmen, Längsschnittstudien und international vergleichenden Studien (zusammen mit Forschern aus den USA, Australien, Europa und nicht-westlichen Ländern). 2012 erhielt er ein Stipendium als ‚Distinguished Researcher‘ des National Institute on Drug Abuse (USA). Harrie Jonkman unterstützt die Präventionsarbeit in verschiedenen Ländern, und er ist ein Berater der ‚International Task Force on Prevention‘ der ‚Society of Prevention Research‘. Zugleich ist Harrie Jonkman Vorstandmitglied der öffentlichen Schulen in Amsterdam.