Dr. Cathleen Bochmann
Aktion Zivilcourage e.V.
Abstract: Wie schaffen wir es, in Zeiten gesellschaftlicher Grabenkämpfe, von Hass, Wut und Polarisierung noch miteinander zu reden? Dieser Impulsvortrag schöpft aus den Lehren aus der Corona-Pandemie sowie der 2015/16 und der aktuell wieder aufflammenden „Flüchtlingskrise“ in Deutschland, in welcher rechtspopulistische Bewegungen „wütender Bürger“ auf liberale Demokratie prallen. Allerortens finden sich lokale Verwaltung und Bürgermeister:innen zwischen den Fronten wieder und müssen darauf reagieren. An der kommunalen Basis haben sie die Aufgabe, die gesellschaftlichen Bruchlinien wieder zu kitten.
Wie gehen wir also konstruktiv mit solchen Konflikten um? Der Vortrag geht darauf ein, wie Dialogformate in verschiedenen Phasen einer Krise funktionieren und warum traditionelle Beteiligungsmethoden für Bürgerinnen und Bürger oft versagen. Darüber hinaus gibt er Einblicke in Best-Practice-Modelle und die Leitplanken einer demokratischen Diskussionskultur, um Bürger in Krisenzeiten zu verbinden.
Dr. Cathleen Bochmann
Politikwissenschaftlerin, Promotion zu Instabilität polit. Institutionen 2017 an der Technischen Universität Dresden.
Seit 2018 Aufbau des "Kompetenzzentrums Krisen-Dialog-Zukunft", ein Projekt zur Ausbildung von Moderatorinnen und Moderatoren für Krisensituationen, der Begleitung von Kommunen und Behörden in Konfliktlagen und zur Moderation von Bürgerbeteiligungsformaten mit Schwerpunkt auf Ostdeutschland.
Seit 2022 wissenschaftliche Koordinatorin und Projektleiterin der Aktion Zivilcourage e.V. im Projekt „Zivilgesellschaft stärken und schützen“, welches sich mit Bedrohungslagen gegen demokratisch Engagierte beschäftigt und gemeinsam mit Partnerkommunen in ganz Deutschland kommunale Schutzkonzepte entwickelt.