Kongressprogramm Programmfaltplan (.pdf, 2.1 MB)
Urbane Resilienz – Mehr als Klimakrise?
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Canadian Municipal Network on Crime Prevention
Stadt Augsburg
Deutsches-Europäisches Forum für Urbane Sicherheit e.V.
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit - GIZ
Bergische Universität Wuppertal
Deutsches Institut für Urbanistik
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau
Abstract:
Der Begriff der urbanen Resilienz als Lösung vieler Probleme ist in aller Munde. In der Praxis wird Resilienz aber bisher hauptsächlich in Verbindung mit Klimafolgenanpassung gedacht und umgesetzt.
In dem Panel wollen wir diskutieren, was genau urbane Resilienz bedeutet und ob sie wirklich der Königsweg für den Umgang mit Krisen und Katastrophen ist, wie Kommunen tatsächlich resilienter werden können und welche transformative Veränderungsprozesse dafür notwendig sind.
Herr Lauwe leitet seit 2008 das Referat „Risikomanagement KRITIS, Schutzkonzepte, Wassersicherstellung“ im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Zu den Aufgaben des Referates zählen die Entwicklung von Grundlagen und Konzepten zur Stärkung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen. Die Nationale Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk (NKS) ist ebenfalls Bestandteil des Referates. Die NKS hat die Erstellung der Deutschen Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen fachlich koordiniert und begleitet zurzeit die Umsetzung in den Bundesressorts und Geschäftsbereichsbehörden. Herr Lauwe ist von Hause aus Bauingenieur. Er hat in Darmstadt und London studiert.
Felix Munger holds a PhD in Community Psychology (Canada) and is a graduate faculty in psychology at Wilfrid Laurier University (Ontario, Canada). Since 2015, Felix is the managing director of the Canadian Municipal Network on Crime Prevention supporting its members in building municipal capacity to develop and implement crime prevention initiatives and community safety plans at the local/regional level across Canada.
Frank Pintsch war als Jurist in vielfältigen Positionen von Großstadtverwaltungen tätig. Seit Mai 2020 ist er Ordnungs- und IT-Referent der Stadt Augsburg, zu dessen Aufgaben die Themenfelder Sicherheit, Ordnung und Prävention gehören. Ein besonderes Augenmerk legt Herr Pintsch auf die professionelle Konfliktbearbeitung, die er selbst als Mediator in verschiedenen Kontexten praktiziert hat.
Anna Rau ist seit 2016 die Geschäftsführerin des Deutsch-Europäischen Forums für Urbane Sicherheit. Zuvor war sie bei der deutsche Opferhilfeorganisation WEISSER RING e.V. für den Bereich der Kriminalprävention zuständig, baute vereinsinterne Strukturen auf, bildete die ehrenamtlichen Mitarbeiter fort und steuerte Fachgremien und bundesweite Kooperationen. Von 2007 bis 2013 arbeitete sie für die GIZ im Bereich der Kinder- und Jugendrechte und betreute dort den Schwerpunkt der Jugendgewaltprävention. Sie war federführend für die Erstellung des Leitfadens zur systemischen Jugendgewaltprävention verantwortlich und beriet Projekte in Zentralamerika, im Kaukasus, auf dem Balkan und in Südafrika. Ihr Studium der Geistes- und Sozialwissenschaften absolvierte sie in Karlsruhe und Santiago de Chile.
Dr. Tina Silbernagl leitet derzeit im Auftrag des BMWSB die GIZ-Programme "Dialoge für Urbanen Wandel" (D4UC) und "Cities for the Common Good" (C4CG). D4UC befasst sich mit innovativen Formen des Peer-Learnings und des Austauschs, um die Umsetzung nationaler Stadtentwicklungspolitiken zu unterstützen und kommunale Kapazitäten im Bereich integrierter Stadtentwicklung und menschenzentrierter urbaner Resilienz zu stärken. C4CG unterstützt die Umsetzung der Neuen Leipzig Charta sowie multilaterale Prozesse wie den neu eingerichteten Stadtentwicklungsstrang der G7. Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sie sich mit Fragen der Regierungsführung, von dezentraler Dienstleistungserbringung bis hin zu Menschenrechten, und in jüngster Zeit von Jugendgewaltprävention und städtischer Sicherheit bis hin zu integrierter Stadtentwicklung und städtischer Resilienz. Ihre regionale Expertise liegt in Post-Konflikt-Gesellschaften und im südlichen Afrika; ihre besondere Leidenschaft gilt komplexen Multi-Stakeholder-Prozessen sowie Peer-Learning und anderen Formaten zur Stärkung der horizontalen und vertikalen Governance.
Dr. Bo Tackenberg ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal. Von Oktober 2017 bis Dezember 2020 arbeitete er im BMBF-Forschungsprojekt „Resilienz durch Sozialen Zusammenhalt – Die Rolle von Organisationen (ResOrt)“. Vor diesem Hintergrund beschäftigte er sich in seiner Dissertation städtevergleichend mit den sozialräumlichen Bedingungen von Community Resilience. Seit August 2021 arbeitet er im Forschungsprojekt "Entwicklung eines Sozialkapital-Radars für den sozialraumorientierten Bevölkerungsschutz (Sokapi-R)", das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert wird. Das Projekt knüpft an Vorarbeiten im Projekt ResOrt an und intensiviert die dortigen Analysen mit dem Ziel einer praxisbezogenen Übertragung in den sozialraumorientierten Bevölkerungsschutz. Die Ziele des Projekts sind die Entwicklung eines lokalen Sozialkapital-Radars, mit dem sich die kollektiven Anpassungsleistungen sozialer Gemeinschaften nachvollziehen und im Krisenfall identifizieren lassen und die darauf aufbauende Ableitung von Rahmenempfehlungen für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz. Sein Forschungsinteresse gilt darüber hinaus methodischen Fragen an der Schnittstelle von Stadt- und Kriminalsoziologie.
Jan Hendrik Trapp ist seit vielen Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter am Difu und leitet das Team „Infrastruktur, Digitalisierung und Sicherheit“ im Forschungsbereich „Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen“. Die Arbeitsfelder des Soziologen liegen unter anderem im Bereich der Governance von Transformationsprozessen stadttechnischer Infrastrukturen sowie der Entwicklung von entsprechenden Handlungsstrategien für Kommunen und kommunale Unternehmen der Daseinsvorsorge. Dabei stehen Fragen städtischer Resilienz im Fokus. Von 2006 bis 2013 war er als Berater der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Lateinamerika tätig. Jan Trapp hat an der Universität Trier Soziologie mit dem Schwerpunkt Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie mit dem Abschluss Diplom studiert und eine Ausbildung zum Systemischen Organisationsberater (artop) absolviert.
Prof. Dr. Oliver Weigel ist Leiter der Abteilung Stadtentwicklungspolitik im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau. Er hat an der Universität Leipzig promoviert. Von 1994 bis 2000 war er Leiter der Stadtentwicklungsplanung der Stadt Leipzig. Danach übernahm er die Leitung der Stadtentwicklungsplanung an der Universität Leipzig und kehrte anschließend in die Rolle des Leiters der Abteilung Stadtentwicklung der Stadt Leipzig zurück. Seit 2006 ist er für das Ministerium tätig. Er war Mitverfasser der "Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt", dem zentralen Beitrag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 zur Diskussion über die künftige Stadtentwicklung, und war verantwortlich für die Aktualisierung der Leipzig-Charta und die Verabschiedung der Neuen Leipzig-Charta unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020. Seit 2007 arbeitet er am Aufbau und der Weiterentwicklung der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, einer gemeinsamen Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, die bundesweit die bestehenden Förderinstrumente bündelt und Innovationen in der Stadtentwicklung fördert. Prof. Dr. Weigel ist Senior Urban Development Officer (SUDO) für den G7 Urban Development Track.