Kongressprogramm Programmfaltplan (.pdf, 2.1 MB)

#aktivgegenhassundhetze - Impulsvortrag und Podiumsdiskussion

Dr. Michael Blume
Staatsministerium Baden-Württemberg
Sina Laubenstein
Institute for Strategic Dialogue (ISD)
Bettina Rommelfanger
Landeskriminalamt Baden-Würrtemberg
Anna-Lena von Hodenberg
HateAid

Abstract:
Im Dezember 2021 wurde im Auftrag des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“ eine gleichnamige Task Force im LKA-BW eingesetzt, mit dem Ziel, Bedrohungen im Netz zu erkennen und als ideengebender Motor der Landesregierung Maßnahmen zu deren Bekämpfung zu ergreifen.
Diese Task Force setzt sich multidisziplinär zusammen und vereint Kompetenzen aus Kultur, Gesellschaft, Justiz und dem Sicherheitssektor. Die Geschäftsstelle der Task Force ist direkt als Stabsstelle an den Präsidenten, Herrn Andreas Stenger, angebunden.
Im ersten Jahr ihres Wirkens realisierte die Task Force bereits über 30 Einzelmaßnahmen, führte zwei landesweite Aktionstage durch und rief die Initiative Toleranz im Netz ins Leben, die Betroffenen Hilfsmöglichkeiten und Handlungsstrategien anbietet, Meldestellen und Bildungsangebote sowie aktuelle Themen zu Hass und Hetze im Netz bereit stellt.

Bettina Rommelfanger, Leiterin der Task Force, stellt in einem Impulsvortrag die Maßnahmen, Projekte und Ergebnisse der Task Force vor. Im Anschluss diskutieren aus ihrer jeweiligen Position heraus auf einem Podium Experten und Betroffene.
Dr. Michael Blume
Dr. Michael Blume (©  die arge lola)

- Studium an der Universität Tübingen
- Promotion über Religion und Hirnforschung (Neurotheologie)
- Seit 2003 beim Staatsministerium
- Von 2015 bis 2016 Leiter der Projektgruppe „Sonderkontingente für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak“
- Bis Juni 2020 Leiter des Referats „Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte Nordirak“
- Seit März 2018 Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus

Der Antisemitismusbeauftragte ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen. Er koordiniert ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus. Er hat eine unabhängige Expertenkommission aus jüdischen und nichtjüdischen Fachleuten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Landes und wirkt in einer Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens mit. Ein Teil seiner Aufgabe ist es, die Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus zu sensibilisieren.
Die Geschäftsstelle des Antisemitismusbeauftragten ist im Staatsministerium angesiedelt. Der Beauftragte für Antisemitismus berichtet dem Ministerpräsidenten direkt und hat 2019 den ersten Bericht zu Antisemitismus in Baden-Württemberg vorgestellt. Über seine Arbeit berichtet er dem Landtag alle vier Jahre. Er betätigt sich als religionswissenschaftlicher Buchautor, Blogger und Lehrbeauftragter. Seit März 2020 klärt er in seinem regelmäßigen Podcast „Verschwörungsfragen“ über verschiedene Aspekte der Themen Antisemitismus und Verschwörungsmythen auf. Dr. Michael Blume lehrt Medienethik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), bloggt bei scilogs von Spektrum der Wissenschaft und ist in Sozialen Medien aktiv, auf Twitter hat er über 25.000 Follower. Durch seine hohe digitale Präsenz ist er durchgehend auch mit Hass und Hetze konfrontiert.

Sina Laubenstein
 Sina Laubenstein

- Politikwissenschaftlerin (M.A.) (M.A. in Global Studies and Societal Change from Malmö University sowie B.A. in Political Science, Universität Mannheim.)
- seit November 2021 Teil der Gesellschaft für Freiheitsrechte (gemeinnütziger Verein mit Schwerpunkt Zivilgesellschaft, Menschenrechte insb. Gleichberechtigung und Persönlichkeitsrecht), hier im Projekt zum Digitalen Gewaltschutz.
- tätig beim Institute for Strategic Dialogue als Projektleitung der Koalition zur Bekämpfung von Online-Antisemitismus. Hat den Business Council for Democray mit aufgebaut und setzt im Rahmen dessen Trainings zu digitalen Gefahren in Unternehmen um.
- Vorher (ab 2020) Leitung des Projekts „Die Würde des Menschen ist unhassbar - No Hate Speech“ bei den Neuen deutschen Medienmacher*innen, koordinierte hier die Umsetzung der Europarats-Initiative „No Hate Speech Movement in Deutschland“ zum Empowerment von Betroffenen.
- Als freie Referentin, Speakerin und Autorin konzentriert sich Frau Laubenstein vor allem auf Themen wie Digitale Zivilcourage, Hass und Extremismus im Netz sowie digitale Gewalt. Sie steht in engem Austausch mit verschiedenen Akteur*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, national wie international, und berät diese in ihren Strategien zum Umgang mit Hass im Netz

Bettina Rommelfanger
 Bettina Rommelfanger

Persönliches:

• geb. 03.06.1976 in Beckendorf/Neindorf, ehemalige DDR, heute Land Sachsen-Anhalt
• verheiratet, zwei Kinder, 18 und 19 Jahre alt
• wohnhaft in Mühlheim an der Donau, Landkreis Tuttlingen

Werdegang:

• 07/1995: Abitur am Gymnasium Oschersleben
• 10/1995 – 09/1998: Studium der Rechtswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale
• 10/1998 – 09/2001: Studium zum gehobenen Polizeivollzugsdienst des Landes Niedersachsen an der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Fachbereich Polizei, Abschluss Diplomverwaltungswirt
• 10/2001 – 03/2002: Bereitschaftspolizei Hannover
• 04/2002 – 02/2009: Sachbearbeiterin und Einsatzführerin im Streifendienst und Kriminalermittlungsdienst der Polizeiinspektion Hannover-Süd sowie in der Polizeiinspektion Hannover-Garbsen
• 03/2009 – 09/2011: verschiedene Tätigkeiten im Rahmen Förderpool für den Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst
• 10/2011 – 09/2013: Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst an der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg/Weser sowie an der Deutschen Hochschule für Polizei in Münster-Hiltrup
• 10/2013 – 01/2014: Leiterin Einsatz, Polizeiinspektion Hannover-Süd
• 02/2014 – 09/2014: Abordnung zur Landespolizei Baden-Württemberg, Polizeipräsidium Tuttlingen, Stabsbereich Einsatz, Sonderaufgabe BAO-Lagen
• 10/2014 – 11/2016: Einstellung in die Landespolizei Baden-Württemberg als Leiterin des Polizeireviers Spaichingen, Polizeipräsidium Tuttlingen
• 12/2016 – 10/2020: Leiterin Referat Prävention, Polizeipräsidium Tuttlingen, mit Umsetzung der Strukturreform 2020 - Polizeipräsidium Konstanz
• 10/2020 – 02/2022: Leiterin der Landesprävention am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA-BW)
• Seit 12/2021: Leiterin der Task Force gegen Hass und Hetze des LKA-BW
• Seit 0 3/2022: kommissarische Leiterin des Stabes des LKA-BW

Anna-Lena von Hodenberg
 Anna-Lena von Hodenberg (©  Andrea Heinsohn Photography)

- gelernte Journalistin
- arbeitete bereits für RTL und den NDR.
- Auszeichnung mit dem Digital Female Leader Award 2020
- 2021: Auszeichnung der Zeitschrift Capital zu den "Top 40 unter 40"
- 2018: Gründung der HateAid gGmbH gemeinsam mit Campact e.V., Fearless Democracy e.V. und einem gegen rechte Gewalt engagierten Volljouristen. HateAid unterstütze seit der Gründung mehr als 2.700 Betroffene von Hass im Netz.

13. Juni 2023
11:00 - 12:30 Uhr
Panel
Raum: Berg-Saal