Anne Kilian
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Abstract: Das Angebot nachweislich wirksamer schulbasierter Präventionsprogramme ist groß, ihr Transfer in den schulischen Alltag jedoch oftmals beschwerlich. Befunde, die Einblicke in förderliche oder hinderliche Implementationsfaktoren ermöglichen, sind v.a. im deutschen Kontext limitiert. Um dieses Wissen zu erweitern, wurde im Rahmen der bundesweiten Verbreitung des Lebenskompetenzenprogramms IPSY untersucht, welche individuellen und institutionellen Faktoren, die Umsetzung in den schulischen Kontext begünstigen oder erschweren. Zwischen 2019 und 2024 nahmen mehr als 200 pädagogische Fachkräfte weiterführender Schulen mit den Klassenstufen 5 bis 7 aus vier Bundesländern an einer Fragebogenstudie mit mehreren Erhebungszeitpunkten (unmittelbar vor, nach sowie im Durchschnitt 18 Monate nach einer IPSY-Schulung) teil. Erste Analysen weisen auf zahlreiche fördernde und hemmende individuelle sowie institutionelle Faktoren hin, wie z. B. die persönliche Einstellung zu Präventionsprogrammen, die individuelle Umsetzungszuversicht, zeitliche und personelle Ressourcen der Schule, das Engagement des Kollegiums bzw. der Schulleitung wie auch das vorhandene Schulcurriculum. Von diesen Studienbefunden ausgehend, werden Gelingensbedingungen und Strategien zur Unterstützung der Implementation effektiver Präventionsprogramme abgeleitet und diskutiert (Co-Autorinnen: Karina Weichold, Anja Blumenthal).
Anne Kilian
2010-2018 Studium der Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2017-2018 Verkehrspsychologin bei der DEKRA Akademie
seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt IPSY am Arbeitsbereich Jugendforschung des Instituts für Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Arbeitsschwerpunkte: Verbreitung des Lebenskompetenzenprogramms IPSY, positive und problematische Entwicklung im Jugendalter, Gelingensbedingungen der Implementation schulischer Präventionsprogramme
Kontaktdaten:
FSU Jena - Institut für Psychologie | Arbeitsbereich Jugendforschung