Kongressprogramm 29. DPT

Kontinuitäten und Umdenken in der (Islamismus-)Prävention

PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung; Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH)

Lea Brost
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)
Lea Deborah Scheu
PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung

Abstract:
Die Untersuchung des Umgangs von staatlichen und nichtstaatlichen Akteur:innen mit Islamismus in Deutschland seit 2001 lässt Kontinuitäten auf Handlungsebene aber auch ein aktuelles Umdenken in der Präventionslandschaft erkennen. Die zugrundeliegende Analyse beruht auf öffentlich zugänglichen Daten zu Maßnahmen in der Prävention sowie qualitativen Interviews mit Präventionsakteur:innen. Die Arbeit von Präventionsakteur:innen wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter die eigene Bedrohungswahrnehmung, institutionelle Herausforderungen sowie Anforderungen aus Öffentlichkeit und Politik. Diese Faktoren bedingen eine gewisse Konstanz ihrer Handlungsmöglichkeiten und -grenzen. Gleichzeitig hat der Einfluss von Sicherheitsbehörden in Präventionsfeld zugenommen, wodurch sich der Handlungsspielraum der Präventionsakteur:innen verändert hat. Bei den Präventionsakteur:innen selbst zeigt sich ein Umdenken dahingehend, dass die Zusammenarbeit mit staatlichen Akteuren zunehmend als notwendig und hilfreich angesehen wird. Eine wachsende Vernetzung und Sensibilisierung (u.a. in Sicherheitsbehörden und Schulen) findet sich nicht nur im Phänomenbereich Islamismus, sondern auch im Bereich des Rechtsextremismus. Zugleich hat sie neue Perspektiven für gemeinsame phänomenübergreifenden Bearbeitungsmöglichkeiten eröffnet.
Lea Brost
 Lea Brost

Lea Brost ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). Aktuell arbeitet sie im Projekt "Konfigurationen von gesellschaftlichen und politischen Praktiken im Umgang mit dem radikalen Islam" (KURI) an einer Langzeitstudie des Phänomenbereichs Islamismus und der Analyse von Trends in diesem Bereich. Dabei betrachtet sie nicht nur islamistisch motivierte Anschlagsversuche oder Anschläge, sondern auch gewaltfreie extremistische Aktivitäten und öffentliche Auftritte von Islamist*innen. Ihr besonderes Interesse gilt den Themen Radikalisierung, Extremismus und Terrorismusbekämpfung. In der Vergangenheit hat sich Lea Brost mit deutschen Terrorismusbekämpfungsmethoden von 1970 bis in die Gegenwart befasst. Ferner verglich sie, welche Unterschiede es in der Bekämpfung von Rechtsterrorismus und islamistischem Terrorismus in Deutschland gibt.

Lea Deborah Scheu
 Lea Deborah Scheu

Lea Deborah Scheu ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Programmbereich „Transnationale Politik“ sowie Mitglied der Forschungsgruppe „Radikalisierung“ am PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung. Ihr Forschungsschwerpunkt im KURI-Projekt (Konfigurationen von gesellschaftlichen und politischen Praktiken im Umgang mit dem radikalen Islam) liegt auf der Analyse von qualitativen Interviews zum Umgang von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren mit Islamismus, sowie insbesondere die Frage wie Maßnahmen legitimiert werden.

Kontaktdaten:
PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung
Baseler Str. 27-31
60329 Frankfurt am Main
10. + 11. Juni 2024
Posterausstellung
Galerie

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