Die klassische Soziale Arbeit hat zahlreiche Adressaten: Kinder und Jugendliche, hilfebedürftige Familien, psychisch kranke Menschen, Zuwanderer, Opfer von Straftaten, Kriminelle etc. Folglich etablierten sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Fachbereiche für spezifische Zielgruppen, wie z. B. die Klinische Soziale Arbeit oder die Gemeinwesenarbeit. Diese Fokussierung dient primär der Qualifizierung von Fachkräften, um sie mit spezifischem Know-how und Fertigkeiten im Umgang mit ihrer Klientel auszustatten.

Die Ausdifferenzierung der Sozialen Arbeit in die einzelnen Fachbereiche muss auch weiterhin ausgebaut werden: die Herausforderungen, denen Praktiker/-innen immer häufiger gegenüberstehen, steigen mit der Komplexität der Gesellschaft und ihren Strukturen potentiell an. Der im Jahr 2013 ins Leben gerufene Studiengang „Forensische Soziale Arbeit" setzt genau dort an, wo Menschen mit dem Gesetz in Berührung geraten. In diesem Kontext stehen Forensische Sozialarbeiter/-innen immer wieder im Disput, ressourcenorientiert mit und für den Klienten zu arbeiten und gleichermaßen den Forderungen der Gesellschaft nach Schutz und Sicherheit gerecht zu werden. Die Perspektive Forensischer Sozialarbeit auf Ethik und Moral und warum Prävention gerade dann wichtig ist, wenn Menschen gegen Regeln verstoßen, soll im Vortrag näher beleuchtet werden.