Subjektive (Un)Sicherheit
Subjektive Wahrnehmung von (Un)Sicherheit und Vulnerabilität in der Stadt

Abstract:
Die Sicherheitsproduktion ist ein professionalisiertes Feld. Im Bereich des Risikomanagements und Katastrophenschutzes sind Behörden und Organisationen mit der Schaffung von Sicherheit beauftragt. Zwar wächst das Bewusstsein über ein Vorgehen, das an den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung „vorbeiplant“, doch es klafft weiterhin eine Lücke zwischen den subjektiven (Un)Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung und den „objektiven“ Kriterien, nach denen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben arbeiten. Dennoch lassen Entwicklungen erkennen, dass das Interesse an den subjektiven Deutungen von Gefahren und Vulnerabilität sowie die Beteiligung der städtischen Bevölkerung an Sicherheitsdiskursen wachsen. Der Ruf nach mehr Beteiligung der Bevölkerung über städtische Projekte sowie die regelmäßige Erhebung von (Un)Sicherheitsgefühlen in deutschen Städten dienen hier als Hinweise. Wie diese Gefühle beeinflusst werden durch die Wohnsituation und welchen Zugang wir durch die Aufnahme der subjektiven Bewertungsschemata für die risikopräventive Arbeit sehen, soll zentral für den Beitrag sein. Demnach wollen wir zu einem differenzierten Segregationsverständnis gelangen und mithilfe empirischer Beispiele die subjektiven (Un)Sicherheitsgefühle Vulnerabler und weniger Vulnerabler in ihrem Wohnraum verorten sowie Fragen von Verteilungsgerechtigkeit adressieren.

Vita:
Daniela Krüger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin im BMBF-Verbundprojekt „VERSS-Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt“, Teilprojekt „Vulnerabilität und Sicherheit in der gerechten Stadt“. Daniela Krüger studierte Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, City University of New York und Universität Bologna. Sie forscht zu Vulnerabilitäten im städtischen Raum. Aktuelle Publikation: Blokland, T., Giustozzi, C., Krüger, D. & Schilling, H. (Hrsg.) (2016): Doing the Unequal City: The exclusionary consequences of everyday routines in Berlin. Farnham: Ashgate.
Kristina Seidelsohn, Dipl.-Soz., ist wissenschaftliche Mitarbeiter an der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin im BMBF-Verbundprojekt „VERSS-Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt“, Teilprojekt „Vulnerabilität und Sicherheit in der gerechten Stadt“. Kristina Seidelsohn studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Kulturwissenschaften in Köln, Kopenhagen und Berlin. Forschungsinteressen: Katastrophensoziologie, Stadt- und Segregationsforschung, Konflikt- und Gewaltforschung. Aktuelle Publikation: Freiheit, Manuela/Seidelsohn, Kristina (2016): Perspectives on conflicts and potentials in a changing neighbourhood: Berlin-Neukölln and the role of urban governance. In: Ibrahim Sirkeci, Jeffrey H. Cohen, Pinar Yazgan (Eds.): Conflict, Insecurity and Mobility. Transnational Press London.
06. Juni 2016
17:30 - 18:00 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 8
Ein Vortrag der Themenbox
Gerechte Verteilung von Sicherheit in der Stadt
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