Suchtpräventionsnetzwerke
Suchtprävention braucht Netzwerke – Beispiele kommunaler Kooperation

Abstract:
Wenig bekannt ist, dass Suchtprävention mehr bedeutet als die Verhinderung von Suchterkrankung. Ziele sind darüber hinaus z.B. die Verhinderung des fetalen Alkoholsyndroms (FAS/ FASD) bedingt durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft mit der Folge schwerer körperlicher und psychosozialer Entwicklungsstörungen, aber auch die Vermeidung alkoholassoziierter Erkrankungen durch gewohnheitsmäßig zu hohen Alltagskonsum von Alkohol. Weitere Ziele liegen in der Vermeidung negativer sozialer Auswirkungen, z.B. infolge von Suchtmittelkonsum im Straßenverkehr oder im Zusammenhang mit alkoholbedingter Gewalt und Kriminalität. Damit zielt Suchtprävention auch auf den Schutz Unbeteiligter.

Der Vortrag erläutert diese unterschiedlichen Zieldimensionen der Suchtprävention und die Notwendigkeit des Zusammenwirkens der jeweils zuständigen sehr unterschiedlichen Akteure aus den Bereichen psychosoziale Versorgung, Jugend, Bildung und Repression mit ihren je eigenen rechtlich verorteten Arbeitsaufträgen.

Angesichts der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche kommt es leicht zu Dopplungen in der Arbeit, aber auch zu Aufmerksamkeitslücken und sich widersprechenden Präventionsbotschaften. Vernetzung hilft, zu guter Kooperation bei Wahrung des jeweiligen Arbeitsauftrages zu gelangen. Wie dies auf Landesebene in Sachsen-Anhalt angelegt ist, wird vorgestellt.

Vita:
Helga Meeßen-Hühne (geb. 1959) ist Dipl.-Sozialpädagogin und Suchttherapeutin. Sie war etwa 13 Jahre beratend und therapeutisch in der Drogenberatung im Rheinland sowie regional und überregional in der Fort- und Weiterbildung tätig. Sie lebt seit 1995 mit ihrer Familie in Magdeburg und leitet seit 1999 die Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt (LS-LSA).

Die LS-LSA ist ein Fachausschuss der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V. (LIGA FW), dem Zusammenschluss der im Land tätigen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Wesentliche Aufgaben der LS-LSA sind Förderung und Koordination von Suchtprävention und Suchtkrankenhilfe. Die LS-LSA bündelt die Erkenntnisse und Anforderungen aus den Praxisfeldern der Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention. Die sich daraus ergebenden Bestandsaufnahmen und Weiterentwicklungsbedarfe sind die Basis für die vielfältigen Aktivitäten der LS-LSA.

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06. Juni 2016
17:30 - 18:00 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 6
Ein Vortrag der Themenbox
Drogensucht
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