Abstract:Wenig bekannt ist, dass Suchtprävention mehr bedeutet als die Verhinderung von Suchterkrankung. Ziele sind darüber hinaus z.B. die Verhinderung des fetalen Alkoholsyndroms (FAS/FASD) bedingt durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft mit der Folge schwerer körperlicher und psychosozialer Entwicklungsstörungen, aber auch die Vermeidung alkoholassoziierter Erkrankungen durch gewohnheitsmäßig zu hohen Alltagskonsum von Alkohol. Weitere Ziele liegen in der Vermeidung negativer sozialer Auswirkungen, z.B. infolge von Suchtmittelkonsum im Straßenverkehr oder im Zusammenhang mit alkoholbedingter Gewalt und Kriminalität. Damit zielt Suchtprävention auch auf den Schutz Unbeteiligter.
Der Vortrag erläutert diese unterschiedlichen Zieldimensionen der Suchtprävention und die Notwendigkeit des Zusammenwirkens der jeweils zuständigen sehr unterschiedlichen Akteure aus den Bereichen psychosoziale Versorgung, Jugend, Bildung und Repression mit ihren je eigenen rechtlich verorteten Arbeitsaufträgen.
Angesichts der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche kommt es leicht zu Dopplungen in der Arbeit, aber auch zu Aufmerksamkeitslücken und sich widersprechenden Präventionsbotschaften. Vernetzung hilft, zu guter Kooperation bei Wahrung des jeweiligen Arbeitsauftrages zu gelangen. Wie dies auf Landesebene in Sachsen-Anhalt angelegt ist, wird vorgestellt.