Jugendstrafvollzugsanstalten haben vom Gesetzgeber einen eindeutigen Erziehungsauftrag erhalten. Gleichwohl das Leben in der JVA am Leben in Freiheit orientiert sein soll, gibt es im täglichen Ablauf der JVA Faktoren, die dem Resozialisierungsziel entgegenwirken können, z.B. fremdbestimmte (Tages-)Abläufe, wenig Beschäftigungsmöglichkeiten, unstrukturierte Zeit etc. Ergänzende externe Projekte können bei der Realisierung der gesetzlichen Forderungen und des pädagogischen Auftrags unterstützen. Externe, anstaltsunabhängige Mitarbeiter_innen bringen frische Impulse aus einer Lebenswelt, an der die jungen Menschen haftbedingt nur begrenzt teilnehmen können, in die Anstalt hinein.
Was 2008 als studienbegleitendes zivilgesellschaftliches Engagement begonnen hat, wird seit 2011 in Form des dafür gegründeten gemeinnützigen non-profit Vereins EXIT-Enter Life e.V. weitergeführt. Dessen Ziel ist es, in kurzzeitpädagogischen Projekten und Workshops einen Beitrag zu der im Vollzugsziel formulierten Befähigung zu einer straffreien und sozial verantwortlichen Lebensführung zu leisten. In hierfür eigens entwickelten Angeboten zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, bspw. aus den Bereichen Erlebnis- und Zirkuspädagogik, kritische politische Bildung, Psychomotorik, Poetry Slam, erhalten die jungen Teilnehmenden die Möglichkeit für ihre Zeit in Freiheit zu lernen.