Abstract:Ob Gewalt in der Partnerschaft, Vergewaltigung, Stalking oder Zwangsheirat – Gewalt hat viele Gesichter. Eine europaweite Studie aus dem Jahr 2014 belegt, dass 22 Prozent der Frauen in Deutschland körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Lebenspartner erfahren; 12 Prozent werden Opfer sexueller Gewalt. Trotz einer Vielzahl an Beratungseinrichtungen, wenden sich gerade einmal 20 Prozent der Betroffenen an eine Frauenberatungsstelle. Die Gründe sind vielfältig. Viele Frauen schämen sich für die erlittene Gewalt oder fürchten die Folgen, beispielsweise wenn sie Anzeige erstatten. Andere bewerten das Erlebte als zu „harmlos“. Manche wissen einfach nicht, welche Anlaufstelle für sie die richtige ist.
Bei einer Zwangsverheiratung handelt es sich um eine Straftat: Denn eine erzwungene Heirat stellt immer eine Verletzung der persönlichen Rechte einer Person dar. Was als Zwang verstanden wird, hängt dabei von der individuellen Bewertung der Betroffenen ab. Eine drohende Zwangsverheiratung führt oftmals zu großem Handlungsdruck für die betroffene Frau, aber auch für das soziale Umfeld. Beim Hilfetelefon können sich Angehörige und FreundInnen zu allen Tages- und Nachtzeiten beraten lassen. In einer akuten Notsituation erarbeiten die Beraterinnen gemeinsam mit ihnen Wege, wie sie die Betroffene am besten unterstützen können.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät seit März 2013