Abstract:Sportvereine bieten sehr gute Möglichkeiten, geflüchteten Menschen schnell und unkompliziert das Ankommen in ihren Gemeinden zu erleichtern. Der Slogan "Sport spricht alle Spachen" aus den 90er Jahren ist aktueller denn je, denn über Sport können sehr schnell Kontakte zur einheimischen Bevölkerung geknüpft werden, auch wenn man (noch) nicht gut Deutsch spricht. Im Vortrag sollen neben dem Fokus auf das Sporttreiben auch die Engagement-Möglichkeiten in Sportvereinen durch niedrigschwellige Qualifikationen, z.B. zum Fußball-Jugendbetreuer, thematisiert werden. Kombinierte Qualifikationen "Sport & Spracherwerb" bieten große Chancen, "spielend" schnell Deutsch zu lernen. Schließlich sollen jedoch auch die Grenzen der Sportvereine bei der Integration von Geflüchteten thematisiert werden. Sportvereine benötigen gute kommunale Netzwerke, um diese Aufgaben zu bewältigen. In Hessen werden sie hierbei durch so genannte kommunale "Sport-Coaches" unterstützt, die den Kontakt zwischen der kommunalen Asylbetreuung, den Flüchtlingsinitiativen mit den freiwilligen Helfer/innen, den Geflüchteten in den Unterkünften und den Sportvereinen in den Städten oder Gemeinden herstellen. Beendet wird der Vortrag mit der Darstellung, wie Sportvereine und Sport-Coaches im Umgang mit Ressentiments gegenüber Geflüchteten gestärkt werden können, damit in den Gemeinden "die Stimmung nicht kippt".
Vita:Dipl. Psychologin, Dipl. Sportwissenschaftlerin, Fortbildung zur Sportmediatorin und in systemischer Beratung, Referatsleiterin Jugend- und Sportpolitik bei der Sportjugend Hessen (u.a. Arbeitsbereich "Sport und Flüchtlinge"), freiberuflich tätig beim Institut für SportMediation und KonfliktManagement (Hanau), langjährige Beraterin und Coach u.a. im Themenfeld Rechtsextremismus und Konfliktmanagement im Sport. Beratung von (Profi-)Fußballvereinen, u.a. Alemannia Aachen und Eintracht Braunschweig. Julius Hirsch Ehrenpreis des DFB (2010).