Abstract:Erhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen in Österreich, jeder 4. tödliche Unfall geht darauf zurück. Kontrollen und Strafen stellen einen wichtigen Hebel dar, um darauf Einfluss zu nehmen. In Österreich gibt es neben der technischen Gerätemesstoleranz allerdings auch von den Verkehrsbehörden der Bundesländer vorgegebene zusätzliche „Straf- oder Behördentoleranzen“. Diese wurden in den vergangenen Jahren regional in unterschiedlichem Ausmaß gesenkt.
Die Auswirkungen dieser Toleranzgrenzen-Senkungen wurden analysiert, das weitere Reduktionspotenzial ausgelotet und Empfehlungen abgeleitet.
Die Entwicklung der Unfallzahlen verlief nach der Senkung der Toleranzgrenzen fast durchwegs positiver als in den anderen Bundesländern. Obwohl die Toleranzgrenzen teilweise nur im Ortsgebiet gesenkt wurden, war die Verringerung der Unfall- und Verunglücktenzahlen auch im Freiland überdurchschnittlich. Bei Geschwindigkeitsmessungen war eine klare Verschiebung innerhalb der Überschreitungsklassen zu bemerken: der An-teil hoher Überschreitungen ging zurück, die Strafeinnahmen reduzierten sich. LenkerInnen aus den betroffenen Bundesländern gaben an, Geschwindigkeitslimits eher einzuhalten als jene aus anderen Bundesländern.
Die wesentlichsten Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung sind Austauschprozesse, Kommunikation sowie Öffentlichkeitsarbeit
Vita:Studium der Raumplanung und Raumordnung (TU Wien). Seit 1992 im Kuratorium für Verkehrssicherheit als Verkehrstechniker und Verkehrsplaner tätig. Seit 2005 Regionalleiter, seit 2010 Leiter des Bereiches Forschung & Wissensmanagement. Seit 1999 Lektor an der TU Wien und der Fachhochschule des bfi Wien. Mitglied des Zertifizierungsbeirates und Ausschussleiter (Fußgänger- und Radverkehr) der österreichischen Forschungsgesellschaft Straße, Schiene, Verkehr. Seit 2014 National Focal Person for Injury Prevention der WHO EURO Region.