Kongressprogramm

Die Wahlprogramme der großen Parteien: Werden immer mehr harte Sanktionen versprochen?
Entwicklung der Punitivität

Abstract:
Um politische Forderungen durchzusetzen wird vor allem in Wahlzeiten versucht, „mit allen Mitteln“ die Macht zu erhalten, zu sichern oder auszubauen. Dass die Darstellung von Kriminalität dabei eine Rolle spielt, ist nicht neu. In der Masterarbeit "Kriminalität als Mittel zur Herrschaftssicherung - Am Beispiel der Bundestagswahlprogramme von 2002 bis 2013 -" (vgl. Schüßler 2014) wurde gezeigt, inwiefern sich die Darstellung von Kriminalität und der Umgang mit ihr über die Jahre verändert haben. Als Vergleichsgrundlage wurde der Begriff der Punitivität verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die dargestellte Kriminalität und die geforderten “Lösungen“ der Politiker Einfluss auf das jeweilige Wahlergebnis hatten.

Vita:
Prof. Dr. Helmut Kury
Studium der Psychologie an der Universität Freiburg/Brsg., Assistent an der Universität Freiburg, Psychologisches Institut, Zusatzausbildung in Psychotherapie und Forensischer Begutachtung, ab 1973 Wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Forschungsgruppe Kriminologie. Von 1980 bis 1988 erster Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover, danach bis zur Pensionierung 2006 Wissenschaftlicher Referent am MPI in Freiburg und Professor an der Universität Freiburg. Projekte zu den Bereichen Behandlung von jugendlichen Straftätern, Dunkelfeld, internationaler Kriminalitätsvergleich, Resozialisierung von Straftätern, Kriminalprävention, Verbrechensfurcht, Methodenprobleme kriminologischer Forschung, Sanktionseinstellungen und Punitivität. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den Bereichen.


Jördis Schüßler, Ausbildung zur "Fachkraft Kriminalprävention" im Beccaria-Qualifizierungsprogramm des Landespräventionsrates Niedersachsen, Studium der Kriminologie an der Universität Hamburg, Studium der Pädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, seit 2015 Mitarbeiterin eines Opferhilfevereins.
20. Juni 2017
13:30 - 15:30 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 25