Gesellschaft Extrem – Radikalisierung und politische Gewalt

Abstract:
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums sowie aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen die Werte und Institutionen der demokratischen Gesellschaft in Frage. Der Umgang damit wird immer noch vorwiegend sicherheitspolitisch gefasst, müsste aber deutlicher als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen werden - und der Zusammenhang mit der Gewaltfrage kritisch gewendet werden. Der Vortrag fasst thesenhaft und fokussiert auf wesentliche Handlungsoptionen die Erkenntnisse von drei deutschlandweiten, teils mit europäischen Partnern umgesetzten Forschungsverbünden/-projekten zusammen: "Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland"; "Radikalisierungs- und Mobilisierungsdynamiken des salafistischen Dschihadismus in Deutschland in der virtuellen und der realen Welt" sowie "Salafismus in Deutschland: Forschungsstand und Wissenstransfer". Der Vortrag geht zunächst grundlegend auf den Radikalisierungsbegriff in Verbindung mit dem Gewaltbegriff ein und skizziert die sich daraus ergebenden praktischen Konsequenzen für Politik, Zivilgesellschaft, Sicherheitsbehörden und Gesellschaft. Schwerpunkte bilden sodann die wesentlichen Erkenntnisse zum Stellenwert von Online-Radikalisierung, zu methodischen Herausforderungen und zu Evaluationskriterien von Maßnahmen.

Vita:
Dr. Julian Junk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) sowie Leiter des Berliner Büros der HSFK. Er war Co-Koordinator des Forschungsprojekts "Salafismus in Deutschland" und leitet nun das Projekt "Radikalisierungs- und Mobilisierungsdynamiken des salafistischen Dschihadismus in Deutschland in der virtuellen und der realen Welt". Er ist Co-Leiter des Forschungsprojekts "Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland".

Prof. Dr. Christopher Daase ist Professor für Internationale Organisation an der Goethe-Universität Frankfurt; zugleich stellvertretendes geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Er war Co-Leiter des Forschungsprojekts "Salafismus in Deutschland" und ist Co-Leiter des Forschungsprojekts "Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland".

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität Frankfurt; zugleich geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Sie ist Co-Leiterin des Forschungsprojekts "Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland".
11. Juni 2018
45 Minuten (Dauer)
16:00 - 16:45 Uhr
Vortrag