Schnittstellen: gemeinsame Herausforderungen

Abstract:
Schnittstellen: gemeinsame Herausforderungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe, der Justiz und Polizei durch Amokhandlungen und Androhungen schwerer Gewalt im Zusammenhang mit Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist wiederkehrend mit der Frage konfrontiert, ob bei der Gewaltandrohung von Schülern mit der Umsetzung dieser Ankündigung zu rechnen ist. An 3 Fallbeispielen wird kurz illustriert, welche Möglichkeiten der Abklärung es gibt und welche Einschränkungen diesbezüglich bestehen.

Fallbeispiel 1:
Vermeintliche Ankündigung eines Amoklaufs
Fallbeispiel 2:
Vorbereitung eines Amoklaufs
Fallbeispiel 3:
Neue Herausforderungen: Alleinreisende, minderjährige Asylsuchende und Ankündigung von Gewalthandlungen
Fallbeispiel 4:
Radikalisierungsprozess und psychische Störung

Gewaltankündigungen oder -handlungen bei Kindern und Jugendlichen können mit einer psychischen Störung einhergehen, was aber nicht zwangsläufig der Fall ist. Aufgabe der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zunächst die Prüfung, ob eine Indikation für eine kinder- und jugendpsychiatrische Intervention besteht und wie diese erfolgen kann (ambulant vs. (teil-)stationär. Es bedarf einer fachübergreifenden Diskussion, wie eine adäquate Versorgung von Problemlagen an der Schnittstelle zwischen den o.g. Institutionen gerade im Krisenfall erfolgen kann.

Vita:
Dr. med. Wolfgang Weissbeck
Jahrgang 1960. Verheiratet, 3 Kinder. Medizinstudium 1984-1991 an der Rupprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Seit 1993 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig, zeitweise in England. Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, als leitender Oberarzt in Klingenmünster zuständig für den Jugendmaßregelvollzug in Rheinland-Pfalz. Beschäftigt sich seit 1999 mit Maßregelvollzug bei Jugendlichen, zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zum Thema Jugendliche und Maßregelvollzug. Promotion 2008 zu dem Thema bei Prof. Günter, Tübingen, erschienen 2009 im MWV Verlag unter dem Titel „Jugendmaßregelvollzug in Deutschland“. Mitherausgeber und Autor des Buches „Psychisch kranke Straftäter im Jugendalter“, erschienen 2008.
Seit 2003 Sprecher des Arbeitskreises Jugendforensik. Dozent am Institut für Fort- und Weiterbildung in klinischer Verhaltenstherapie (IFKV) sowie an der Heidelberger .Akademie für Psychotherapie (HAP-KJP der SRH Hochschule). Zertifizierter Kinder- und Jugendpsychiatrischer Gutachter. Advisory Board der European forensic Child and Adoscent Psychiatry (EFCAP). Teilnehmer eines gemeinsamen Kooperationsprojekts mit Schule, Polizei und Verwaltung mit dem Themenkomplex schwere zielgerichtete Gewalt an Schulen („Amok“).

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12. Juni 2018
45 Minuten (Dauer)
09:00 - 09:45 Uhr
Vortrag
Raum: Seminar 7