Abstract:In der Gesellschaft zeigt sich eine zunehmende Polarisierung. Dabei spielen auch religiös-extremistsche Strömungen eine wichtige Rolle. Die gewaltbereite dschihadistische Szene hat in den vergangenen Jahren zugenommen und die Sicherheitslage in Deutschland verschärft. Die Gefahren gehen dabei immer mehr von so genannten home-grown-Tätern aus. In diesem Zusammenhang gewinnt die Präventions- und Deradikalisierungsarbeit an Bedeutung.
Die Gefahren beschränken sich nicht auf offene Gewaltbereitschaft, sondern können sich auch in demokratiefeindlichen und abwertenden Haltungen äußern. Umso wichtiger ist es, die Themen Prävention und Deradikalisierung nicht auf sicherheitspolitische Ansätze zu beschränken. Der Zivilgesellschaft kommt hier eine besondere Bedeutung zu: Präventions- und Deradikalisierungsarbeit wird in Deutschland seit geraumer Zeit maßgeblich von einer Bandbreite an zivilgesellschaftlichen Trägern geleistet.
Die BAG RelEx versteht sich als Fachforum und Interessenvertretung zivilgesellschaftlicher Träger im Bereich der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit.
Der Vortrag wird die aktuellen Herausforderungen in der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit beleuchten und die Diversität der Antworten auf diese Herausforderungen präsentieren. Diese Herausforderungen umfassen u.a. den Umgang mit SalafistInnen der zweiten Generation oder mit RückkehrerInnen.
Vita:Rüdiger José Hamm, Diplom-Politologe, Abschluss am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin. Hamm ist seit 2003 in der politischen Bildungsarbeit tätig. Zu seinen wissenschaftlichen Expertisen und praktischen Arbeitsbereichen zählen Critical Mixed Race Studies, Extremismus, Interkulturelle Bildung, Antirassismus und Antisemitismus. Hamm ist seit Mitte 2017 Koordinator der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus.