Im Rahmen des bei der Justizvollzugsanstalt Remscheid angesiedelten Programms „Prävention von Radikalisierung in nordrhein-westfälischen Justizanstalten“ ist ein interdisziplinäres und mehrsprachiges Team von vier Islamwissenschaftlern und --wissenschaftlerinnen tätig. Der Kern ihrer Aufgaben ist die Präventionsarbeit: Wie kann verhindert werden, dass Gefangene für radikale Ideen empfänglich werden? Damit alle Bediensteten im Justizvollzug kulturelle oder religiöse Besonderheiten der jeweiligen Gefangenengruppe besser einschätzen und dadurch mehr Sicherheit im Umgang mit muslimischen Gefangenen gewinnen können, wird das Personal an den Anstalten geschult, um ihnen die tägliche Arbeit zu erleichtern. Neben der praktischen Unterstützung der Bediensteten werden die aus der Praxis gewonnenen Erkenntnisse für eine wissenschaftliche Erforschung von Radikalisierungsgefahren im Justizvollzug genutzt. Durch eine Analyse des Verhaltens der Gefangenen werden Behandlungsansätze entwickelt, wie im Justizvollzug einer Radikalisierung entgegengewirkt werden kann.
Neben den o. g. Arbeitsschwerpunkten stellt der Vortrag eine erweiterte Struktur des nordrhein-westfälischen Programms zur Prävention von Radikalisierung im Justizvollzug kurz dar.