Abstract:Amnesty International veröffentlichte 2016 den Bericht "Leben in Unsicherheit" - wie Deutschland die Opfer rassistischer Gewalt im Stich lässt". (Download möglich unter http://bit.ly/2xD8VB1). Auf der Grundlage dieses Berichts und möglicher Aktualisierungen soll der Vortrag verdeutlichen, wo Amnesty Handlungsbedarf bei deutschen Behörden /Polizei sieht, um wirksam rassistischer Gewalt vorzubeugen und Gewaltdelikte aufzuklären. Hierbei wird ein Fokus auf der nötigen Schulung der Mitarbeiter_innen von Sicherheitsbehörden gelegt. Entsprechende Schulungen sind wichtig, auch um nicht intendierte diskrminierende Folgen von Behördenhandeln zu vermeiden. Außerdem wird thematisiert, inwieweit ein - möglicherweise unbeabsichtigtes - diskriminierendes Verhalten z.B. der Polizei dazu führen kann, dass ganze Communities das Vertrauen in Polizei & Behörden verlieren und damit auch die Effektivität der Polizeiarbeit gegen Extremismus schwächen.
Außerdem wird der Frage nachgegangen, inwieweit Opfer rassistischer Gewalt in Städten /bei Behörden ausreichend Beratungsstellen und Beschwerdestellen haben und wo hier Verbesserungsbedarf besteht.
Amnesty International arbeitet seit Jahren in einem konstruktiven Dialog mit der Polizei auf verschiedenen Ebenen zusammen und sieht sich als Scharnier zwischen Polizei, Sicherheitsbehörden, und Zivilgesellschaft.
Vita:Maria Scharlau ist promovierte Volljuristin (Studium in Münster, Ferrara und Brügge) und arbeitet seit 2011 als Menschenrechtsexpertin im deutschen Sekretariat von Amnesty International. Zu ihren Themen gehören Polizei & Menschenrechte, Rassismus und die menschenrechtliche Vereinbarkeit von Anti-Terror-Maßnahmen.