Abstract:Die Reichsbürgerszene scheint in Deutschland stetig zu wachsen und es besteht die Sorge bezüglich eines steigenden Gewaltpotenzials ausgehend von diesen Personen. Betrachtet man psychologisch das Kontinuum der Reichsbürger, lassen sich diese in Mitläufer, radikalisierte Personen und Wahnkranke unterteilen.
Wer sind diese Personen und was macht diese aus? Welche Gefahrenpotenziale gab es in der Vergangenheit und was lässt sich für die Zukunft hinsichtlich Interventionen und einer Gefahrenanalyse aussagen?
In dem Vortrag werden das psychologische Kontinuum anhand der 3 Gruppierungen und die Einschätzungsmöglichkeiten hinsichtlich drohender Gewalt dargestellt. Die meisten Personen sind zwar nicht gefährlich, doch es ergeben sich in Einzelfällen Gefahren der situativen und zielgerichteten Gewalt.
Da proaktive Reichsbürger meistens Warnsignale im Vorfeld von Gewalteskalationen zeigen, sind Gefahren der Eskalation prinzipiell im Vorfeld erkennbar. Dabei spielt auch das „rationality-within-irrationality“-Paradigma (Link & Stueve, 1994) eine Rolle, welches aufgezeigt wird.
Zum Erkennen und zur Einschätzung derartiger Situationen bedarf es einem strategischen Informationsmanagement der bedrohlichen Warnsignale, so dass Interventionen zur Entschärfung des Risikos entwickelt und eingeleitet werden können.
Vita:Dipl. Psychologin Karoline Roshdi: Ihre Expertise liegt im Bereich des Bedrohungsmanagements. Eskalationen erkennen, einschätzen und entschärfen ist dabei die Philosophie. In der Praxis bedeutet dies physische Sicherheit und psychologische Stabilität wiederherzustellen. Als Kriminalpsychologin entwickelt sie seit Jahren interdisziplinäre Sicherheits- und Präventionsstrukturen im Rahmen des Bedrohungsmanagements.
Sie hat langjährige wissenschaftsbasierte und praktische Berufserfahrung in der Präventionsarbeit bei entstehender Gewalt sowie in der Beratung zur Krisenintervention und -nachsorge. Sie ist Fachreferentin auf nationaler und internationaler Ebene sowie Autorin und Herausgeberin von Fachpublikationen.Ihre Arbeit fundiert auf erprobten und bewährten Techniken und einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage, welche sich in der praktischen Arbeit stets bewährt.