Abstract:Klasse2000 ist ein Programm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtprävention und richtet sich an Grundschüler von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe. Effekte des Programms auf den Substanzkonsum und auf Aspekte des Ernährungs- und Bewegungsverhalten konnten nachgewiesen werden. Eine große Herausforderung der schulischen Präventionsarbeit besteht darin, evidenzbasierte Präventionsprogramme nachhaltig an Schulen zu implementieren. Nur wenn ein Programm eine große Anzahl an Kindern erreicht, kann es tatsächlich eine gesellschaftliche Wirkung entfalten. Klasse2000 konnte sich seit dem Programmstart im Jahr 1991 kontinuierlich auf Grundlage der begleitenden Evaluation weiterentwickeln und seine Verbreitung steigern, so dass aktuell bundesweit etwa 15 % aller Grundschulklassen teilnehmen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über das Programm und die Erfahrungen aus über 25 Jahren Klasse2000. Es soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, welche Aspekte und Strategien sich günstig für die langfristige Verbreitung und Umsetzung des Programms erwiesen haben. Hierzu wird auf Merkmale der Organisationsstruktur, das Finanzierungskonzept und die Kooperation mit zahlreichen Akteuren der Zivilgesellschaft eingegangen. Weiterhin werden zukünftige Herausforderungen beleuchtet.
Vita:Julia Feldmann ist Psychologin (M.Sc.) und Dipl. Sozialpädagogin (FH) und hat an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg studiert. Seit 2017 ist sie beim Verein Programm Klasse 2000 e.V. beschäftigt und leitet dort die Abteilung Wissenschaft und Evaluation. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm in einem Forschungsprojekt zur Entwicklung und Evaluation eines Konzepts zur Prävention sexuellen Missbrauchs für Kindertageseinrichtungen („ReSi-Resilienz und Sicherheit“) tätig.