Frühe Prävention von Radikalisierung – Müssen wir Umdenken?

Prof. Dr. Andreas Beelmann
Universität Jena
Thomas Müller
Landespräventionsrat Niedersachsen, Niedersächsisches Justizministerium

Moderation: Dr. Uwe Kemmesies
Bundeskriminalamt

Abstract:
„Niemand hasst von Geburt an jemanden aufgrund dessen Hautfarbe, dessen Herkunft oder dessen Religion.“ ist ein bekanntes Zitat von Nelson Mandela, dessen Aussage inzwischen durch viele wissenschaftliche Studien belegt ist. Wir müssen uns also fragen, wann in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen entsteht der Hass auf andere? Und was können wir wann tun, um die Entwicklung junger Menschen im positiven Sinn so zu beeinflussen, dass kein Hass entsteht?

Der Vortrag beschreibt die Motivation und das Vorgehen der beim Landespräventionsrat Niedersachsen angesiedelten Koordinierungsstelle des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte. Von der Beauftragung einer wissenschaftlichen Metaanalyse zur Zusammenfassung des aktuellen Wissenstandes der Entwicklungsorientierten Prävention von (Rechts-)Extremismus durch Prof. Dr. Andreas Beelmann von der Universität Jena über den Transfer der Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen über verschiedene Formate in die Praxis, der Pilotierung von wirkungsorientierten, in der Phase der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen ansetzenden Präventionsprogrammen und deren wissenschaftlicher Begleitung bis hin zur Erarbeitung von Empfehlungen für die Landesregierung.
Prof. Dr. Andreas Beelmann
Prof. Dr. Andreas Beelmann

Prof. Dr. Andreas Beelmann, seit 2004 Professor für Forschungssynthese, Intervention und Evaluation am Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und seit 2016 Direktor des Zentrums für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration (KomRex). Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Entstehung und Prävention von Verhaltens- und Entwicklungsproblemen bei Kindern und Jugendlichen sowie die Evaluation und Meta-Analyse sozialwissenschaftlicher Interventionsprogramme.

Thomas Müller
 Thomas Müller

Thomas Müller
ist seit 1981 Polizeibeamter und leitet seit Juli 2016 die Koordinierungsstelle des „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte“ beim Landespräventionsrat Niedersachsen im Niedersächsischen Justizministerium.
In den Jahren 2001- 2005 arbeitete er in der Geschäftsstelle des Landespräventionsrat Niedersachsen im Justizministerium und war für die Gründungs-Struktur- und Projektberatung kommunaler Präventionsgremien in Niedersachsen zuständig. Nach seinem Studium 2005-2007 an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster – Hiltrup leitete er das Polizeikommissariat Papenburg und war Vorsitzender des Kriminalpräventionsvereins Papenburg (Ehrenamt). Im Anschluss übernahm er die Dezernatsleitung für Zentrale Aufgaben bei der Polizeidirektion Osnabrück. Seit 2007 ist er parallel als Referent für das Modul Kriminalprävention des Beccaria-Qualifizierungsprogramms tätig und vertrat von 2010 bis 2016 die kommunalen Präventionsgremien Niedersachsens im Vorstand des Landespräventionsrates Niedersachsen (Ehrenamt).


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20. Mai 2019
13:00 - 13:45 Uhr
Vortrag
Raum: Raum I
Raum I