Training deeskalierenden Verhaltens in Konfliktsituationen*

Prof. Dr. Janine Neuhaus
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Moderation: Stefanie Willenbrink
Wildmates - systemisches Coaching

Abstract:
In der Wissenschaft wird zwischen „heißer“ und „kalter“ Aggression unterschieden. Mit „kalter Aggression“ ist ein instrumentell aggressives Verhalten gemeint, welches zum Ausdruck kommt, wenn bspw. ein Jugendlicher einen Klassenkameraden gezielt schädigen möchte. Im Gegensatz dazu bezieht sich „heiße Aggression“ auf ein impulsiv-aggressives Verhalten in Reaktion auf eine wahrgenommene Provokation, das mit starken Emotionen, insbesondere Wut, einhergeht.
Vorgestellt wird ein 10 Stunden umfassendes Trainingsprogramm für Schulklassen ab der 5. Klasse, welches unter Einbeziehung der Expertise aus Wissenschaft und Praxis (Schule und Polizei) entstanden ist. Das Programm dient dem Kompetenzaufbau zur Deeskalation von Konflikten und strebt im Besonderen eine Reduktion „heißer“ Aggression bei Kindern und Jugendlichen an. Das Programm besteht aus vier Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Emotionen, soziale Wahrnehmung, Handlungskompetenz sowie Vertiefung und Einübung. Diese enthalten jeweils Lernziele, detaillierte Übungsbeschreibungen und abschließende Fazits. Das Trainingsmanual richtet sich an schulische Akteure, die gewaltpräventive Maßnahmen in Schulklassen, eigenständig oder in Zusammenarbeit mit polizeilichen Präventionsfachkräften, umsetzen möchten. Erste Evaluationsergebnisse, welche die gewünschte Wirkung und praktische Umsetzbarkeit des Programms untermauern, liegen vor.
Prof. Dr. Janine Neuhaus
Prof. Dr. Janine Neuhaus

Prof. Dr. Janine Neuhaus ist seit April 2017 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement Professorin für Psychologie und Forschungsmethoden. Zuvor war sie als Forschungsreferentin am Lehrerbildungszentrum der Universität Potsdam (2015-2017) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungsprojekten an der Freien Universität Berlin (2005-2014) tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen schulische Gewaltprävention, Genderforschung, Interventions- und Evaluationsforschung.


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Bei den mit * gekennzeichneten Programmteilen handelt es sich um Firmenvorträge
und -infostände sowie Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen.

20. Mai 2019
17:00 - 17:45 Uhr
Vortrag
Raum: Raum III
Raum III