Das Präfix R – Coaching richtet sich an Väter und Mütter, die in Haft sind sowie deren Angehörige. Das systemisch-lösungsorientiert ausgerichtete Coachingangebot hat das Ziel, die Eltern in ihren Erziehungskompetenzen zu stärken und mit ihnen gemeinsam Wege zu suchen, wie sie – gerade auch in der Zeit ihrer Inhaftierung – eine verbindliche und verantwortungsvolle Beziehung zu ihrem Kind gestalten können. Für Eltern ist es oft mit Schmerz, Schuld- und Schamgefühlen verbunden, aufgrund ihrer Straftaten und der Verurteilung nicht für ihr_e Kind_er da sein zu können. Auch die Kinder inhaftierter Eltern befinden sich in einer Lebenssituation, die sie besonders verletzlich macht – nicht nur leiden sie unter der Abwesenheit eines Elternteils, sie fühlen sich oftmals unter Druck, den Aufenthaltsort von Vater oder Mutter geheim zu halten und erleben – wenn deren Straffälligkeit bekannt wird – nicht selten Abwertung und Stigmatisierung, sie fühlen sich „mitverurteilt“. Dies kann dazu führen, dass sie sich zurückziehen oder anderen gegenüber aggressiv (re)agieren. Sie sind – wie Studien zeigen – gefährdet, die kriminelle Karriere ihrer Eltern zu wiederholen oder auch sich radikalisierten Gruppen anzuschließen, weil sie dort Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die sie in ihrem Umfeld sonst vermissen. Vorgestellt werden der inhaltliche Aufbau des Coachings und ein Einblick in die Praxis