Marina Hilzinger
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
Dr. Christiane Nischler-Leibl
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
Moderation: Nora Fritzsche
Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V.
Abstract:Trotz des tradierten Frauenbildes vieler extremistischer Strömungen, werden nicht nur Jungen und Männer von extremistischen Gruppen angezogen. Im Gegenteil: Gerade im Salafismus beobachten wir aktuell eine zunehmende Sichtbarkeit von Mädchen und jungen Frauen. Die moderne Präventionsarbeit muss sich daher fragen, welche Motive junge Frauen dazu bewegen, sich radikalen Gruppierungen anzuschließen, obwohl diese die modernen Frauenrechte nicht achten, in weiten Teilen sogar anti-feministisch agieren.
Der Vortrag gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil widmet sich der Frage nach der Motivation von Männern und Frauen, sich einer radikalen Ideologie hinzuwenden. Es soll erörtert werden, ob und inwieweit es sinnvoll ist, Präventionsarbeit gendergerecht zu denken. Im zweiten Teil werden bestehende Präventionsprojekte aus Bayern vorgestellt, die genderspezifisch arbeiten. Diese sprechen eine breite Zielgruppe an – von Jungen aus patriarchalen Strukturen, über Mädchen, die ihre Stellung in der westlichen Gesellschaft hinterfragen, bis zur besorgten Mutter, die ihr Kind vor Anwerbern schützen will. Ziel des Vortrags ist ein offener, praxisorientierter Austausch zur gendergerechten Ansprache in der Präventionsarbeit.
Marina Hilzinger
Frau Marina Hilzinger ist im Referat Prävention des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) tätig. Das Referat ist zuständig für die Präventionsarbeit gegen alle Formen von Extremismus, vor allem Islamismus, Rechts- und Linksextremismus.
Bis März 2018 war Frau Hilzinger im Bayerischen Landtag als Referentin für Hochschule, Kultur, Medien und Religion tätig. Zuvor arbeitete sie nach abgeschlossenem Volontariat als Zeitschriftenredakteurin.
Frau Hilzinger führt einen B.A. in Kulturwissenschaften und M.A. in World Society and Global Governance der Universität Luzern. Während ihres Studiums beschäftigte sie sich vertieft mit Internationalen Beziehungen, Sicherheitspolitik und Gender Studies.
Dr. Christiane Nischler-Leibl
Frau Dr. Christiane Nischler-Leibl leitet im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) die Abteilung VI „Frauenpolitik, Gleichstellung und Prävention“ sowie die Stabstelle. Bis Februar 2019 leitete sie das in Abteilung VI angebundene Referat Prävention, das Partner im Bayerischen Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung gegen Salafismus und Ansprechpartner für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ in Bayern ist.
Zuvor war Frau Dr. Nischler-Leibl im StMAS für das Referat Integrationspolitik tätig. Von 2002 bis 2009 war sie im Strategischen Innovationszentrum der Bayerischen Polizei für den Bereich der Islamismusprävention zuständig. Unter anderem war sie Mitglied der Deutschen Islamkonferenz.
Fragen des Islam in Europa waren das Thema ihrer Abschlussarbeit nach dem Studium der Internationalen Beziehungen an der Universität Triest (1997). Ihre Promotion widmete Frau Dr. Nischler-Leibl den Ursachen des jihadistischen Terrorismus; damit beschäftigte sie sich schwerpunktmäßig auch während ihrer Tätigkeit für das Institut für Politik und Internationale Studien (1998–2002).