Dr. Björn Milbradt
Deutsches Jugendinstitut e. V., Fachgruppe "Politische Sozialisation und Demokratieförderung"
Moderation: Martin Rüttgers
Institut für Politikberatung & Forschung
Abstract:Lokale Mobilisierungsdynamiken rechtsextremer Akteure beschäftigen Forschung, Demokratieförderung und Prävention und sind Anlass kontroverser öffentlicher Debatten. In Orten wie Chemnitz, Freital oder Köthen zeigte sich die deutlich über das eigene Spektrum hinausgehende Mobilisierungsfähigkeit, die rechtsextreme Akteure mittlerweile in bestimmten lokalen Kontexten haben. So ging in Chemnitz ein Spektrum von Rechtsextremen, Rechtspopulisten, Pegida und unorganisierten „besorgten Bürgern“ gemeinsam auf die Straße und sorgte für teils bedrohliche Szenen, die nachwirken.
Der Vortrag widmet sich diesen Mobilisierungs- und Konfliktdynamiken in lokalen Kontexten. Der erste Teil geht auf den Forschungsstand ein: welche lokalen und sozialräumlichen Faktoren sind förderlich, welche eher hinderlich für solche Eskalationsszenarien? Welche Rolle spielen die verschiedenen Akteure? In einem zweiten Schritt wird auf dieser Grundlage nach sozialräumlichen Präventions- und Interventionsansätzen gefragt: welche Strategien gibt es, wo besteht Entwicklungsbedarf?
Dr. Björn Milbradt
Dr. Björn Milbradt ist Soziologe und Leiter der Fachgruppe „Politische Sozialisation und Demokratieförderung“ am Deutschen Jugendinstitut in Halle (Saale). Sein Forschungsinteresse gilt neben der Evaluation und wissenschaftlichen Begleitung von Projekten und Programmen der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention insbesondere Bildungs- und Sozialisationsprozessen, ihren politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Hintergründen und Bedingungen sowie methodischen und methodologischen Aspekten ihrer Erforschung. Zuletzt erschienen: PRIF Report 11 der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK): Evaluation in der Radikalisierungsprävention: Ansätze und Kontroversen (zusammen mit Andreas Armborst, Janusz Biene, Marc Coester, Frank Greuel und Inga Nehlsen), sowie im Verlag Barbara Budrich die Monographie „Über autoritäre Haltungen in ‚postfaktischen‘ Zeiten”.