Abstract:Obwohl sie selten sind, führen Amokläufe und Terroranschläge immer wieder zu polarisierten gesellschaftlichen Diskussionen über Ursachen und Interventionsmöglichkeiten. Während Extremisten im dschihadistischen wie rechten Spektrum auf eine „Lone Operator“ Strategie setzen, nehmen Amokläufer vermehrt aufeinander Bezug und sehen sich als Teil einer fortlaufenden Sequenz des Widerstandes gegen unsere Gesellschaft. Einer Individualisierung des Terrorismus steht damit eine Kollektivierung des Amoklaufs gegenüber. Das Internet und im Speziellen radikale Onlinemilieus spielen sowohl bei Extremisten als auch bei School Shootern, Preppern oder Incels eine besondere Rolle, wenn es um das Leaking von Tatintentionen sowie das Eintauchen in ideologische Netzwerke geht, in denen Legitimationen für schwerste zielgerichtete Gewalttaten geteilt werden.
Aufbauend auf den Erfahrungen und Analysen aus mehreren anwendungsbezogen und interdisziplinär angelegten Forschungsprojekten, gehen wir in dem Vortrag auf Methoden zur Untersuchung und Detektion solcher gewaltaffinen virtuellen Strukturen ein. Anhand mehrerer Fallbeispiele werden sowohl automatische als auch manuelle Tools vorgestellt, die ein Bedrohungsmanagement im virtuellen Raum flankieren können. Auf dieser Basis wird über die Chancen und Grenzen für Smart Prevention – auch im Lichte ethischer Überlegungen – diskutiert.
Bei den mit * gekennzeichneten Programmteilen handelt es sich um Firmenvorträge
und -infostände sowie Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen.