Kongressprogramm 25. DPT-Digital

Passend zum Schwerpunktthema und den Entwicklungen der Corona-Pandemie geschuldet wird der 25. DPT-Jubiläumskongress am 28. & 29. September 2020 eine rein digitale Onlineveranstaltung sein. Das umfangreiche Kongressprogramm der ursprünglich im Kasseler Kongress Palais geplanten Präsenzveranstaltung wird in vier unterschiedlichen Formaten dargeboten. 

Streetwork im Kontext neuer Polizeigesetzgebungen

Georg Grohmann
Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V.

Abstract:
Die in vielen Bundesländern erfolgten Novellierungen der Polizeigesetze sind Ergebnis eines stärker nach Ordnung und Kontrolle zielenden Staates. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind in der Praxis aufsuchender Sozialarbeit konkret spürbar.

So sind Adressat*innen von Streetwork besonders von Überwachungsmaßnahmen des öffentlichen Raums betroffen. Aber auch Fachkräfte berichten von Dimensionen der Überwachung, welche erstens längst vergessen schienen und zweitens direkten Einfluss auf die praktische Arbeit und ihre Wirksamkeit entfalten.

Im Projektspot werden diese Entwicklungen anhand konkreter Beispiele aufgezeigt und mögliche Folgen für die Wirksamkeit aufsuchender Arbeit beschrieben. Es wird den Fragen nachgegangen, welche Konsequenzen Fachkräfte aus den Verschärfungen der Überwachungsmaßnahmen für die eigene Praxis ziehen und wie das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter*innen vertrauensvolle Beziehungen begrenzt. Gleichzeitig wird diskutiert werden müssen, wie eine freie Gesellschaft das Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle in Zukunft gestalten will.
Georg Grohmann
 Georg Grohmann

Georg Grohmann ist Sozialarbeiter/-pädagoge (M.A.) und arbeitet als Bildungsreferent beim Landesarbeitskreis Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V. Er ist Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit e.V. und in diesem Rahmen im Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit tätig.
Als Streetworker arbeitete er mit unterschiedlichen Zielgruppen in Fulda sowie in Leipzig. Schwerpunkte hierbei waren unter anderem Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen an gesellschaftlichen Prozessen, Wohnungslosigkeit, interkulturelle Bildung, Gewaltprävention und Armutslagen.
Aufgaben seiner Arbeit als Bildungsreferent sind insbesondere die Beratung, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften in den Arbeitsfeldern Mobiler Jugendarbeit und Streetwork. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei Partizipation und sozialer Ausschluss, der Themenkomplex Sozialdatenschutz, Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit sowie die Weiterentwicklung der fachlichen Standards der Arbeitsfelder.

28. + 29. September 2020
Projektspot