Maria-Anna Hoffmann
TU Dresden
Dr. Jan Starcke
TU Dresden
Dr. Jochen Wittenberg
Deutsche Hochschule der Polizei
Abstract:Während Hellfelddaten und einige Dunkelfeldstudien auf einen Rückgang der Kriminalität schließen lassen, wird in den letzten Jahren zunehmend vermutet, dass das Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestiegen sei. Die empirischen Belege sind hierbei weniger deutlich als die öffentliche Diskussion. Oft wird ein Anstieg der Kriminalitätsfurcht mit den Zuwanderungsprozessen der letzten 5 Jahre in Verbindung gebracht.
Das BMBF-Projekt SiQua (Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel) setzt bei Stadtteilen und Nachbarschaften an. In welchen Stadtteilen änderte sich die Bevölkerungsstruktur in den letzten Jahren deutlich? Wie werden diese Nachbarschaften heute wahrgenommen, wie groß sind der Zusammenhalt und die informelle soziale Kontrolle? Sowohl individuelles Sicherheitsempfinden als auch Einschätzungen zum Wandel von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht können stadtteilspezifisch betrachtet werden. Unterschiede zwischen Einwohner/innen mit vielfältigen Migrationsbiographien werden analysiert, wobei Alteingesessene und zu unterschiedlichen Zeiten und aus verschiedenen Regionen zugewanderte Bevölkerungsgruppen verglichen werden. Abschließend wird der Zusammenhang von Sicherheitsgefühl und Einstellungen gegenüber Zuwanderung im Kontext der untersuchten Stadtteile beschrieben.
Die Analysen beruhen auf standardisierten Befragungen in Berlin, Dresden und Essen.
Maria-Anna Hoffmann
Maria-Anna Hoffmann, M.A. (Soziologie) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Dresden. Sie begann nach ihrem Studium an der Universität Leipzig im BMBF-Projekt SiQua zu arbeiten. Im Rahmen des Projektes hielt sie bereits Vorträge auf internationalen Konferenzen. Ihre Forschungsinteressen bewegen sich im Feld der quantitativen und kriminologischen Forschung – insbesondere der Kriminalgeographie.
Dr. Jan Starcke
Jan Starcke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden. Er studierte Soziologie an der Universität Bielefeld und promovierte an der Bergischen Universität Wuppertal. Sein Forschungsinteresse gilt den Zusammenhängen zwischen Sozialstruktur, sozialem Kapital und urbaner Kriminalitätsfurcht in Städten und Stadtquartieren, die vielfältigen Wandlungsprozessen ausgesetzt sind. Er ist Autor und Co-Autor verschiedener Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge, u.a. auch für den Deutschen Präventionstag 2015.
Dr. Jochen Wittenberg
Jochen Wittenberg ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Hochschule für Polizei im Fachgebiet Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention. Aktuell forscht er im BMBF-Projekt „Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel“ (SiQua). Er betreut dort die standardisierten Bevölkerungsbefragungen zum Sicherheitsempfinden bzw. der Kriminalitätsfurcht in mehreren großstädtischen Quartieren.