Abstract:Rumi imPuls e.V. arbeitet seit Anfang 2017 mit seinen 12 Gründungsmitgliedern in der Extremismusprävention in dem Themenfeld islamistischer Extremismus im Land Hessen. Im Zentrum standen dabei unbegleitete jugendliche Geflüchtete mit afghanischem Hintergrund, die schon im Herkunftsland radikalisiert wurden oder Kontakt zu radikalen Gruppen hatten. Neben ihnen bildeten SozialarbeiterInnen und MultiplikatorInnen die zweite Hauptzielgruppe, um im Sinn einer sozialisationssensiblen Methodik eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Über die Bedarfsermittlung und die steigende Nachfrage bei beiden Zielgruppen (auch aufgrund eigener Öffentlichkeitsarbeit) hat die Arbeit des Vereins an Umfang gewonnen. Im Jahr 2017 wurden etwa 200 Jugendliche vom Verein betreut; mittlerweile sind es 722.
Dabei wurde ein Netzwerk von Kooperationspartnern aufgebaut, das PsychologInnen, Gemeinschaftsunterkünfte, Sozial- und Jugendämter und Schulen umfasst. Der Verein ist aktiv an Runden Tischen der Landkreise (z.B. Sexualpädagogik) beteiligt. Weil die Problematik länderübergreifend angelegt ist, hat der Verein eine eigene Beratungsstelle in Kabul (Afghanistan) mit vier ehrenamtlichen Mitarbeitern eingerichtet, die zeitnah Informationen vor Ort einholt und verifiziert, Eltern oder Verwandten geflüchteter oder gefährdeter Jugendlicher Hilfe anbietet und so Präventionsarbeit bereits im Herkunftsland leistet.